Alles
wird jetzt eins zu eins umgesetzt, haben sie's schon gehört?
Da wäre erst mal das Hartz-Konzept. Hier'ne kleine Änderung, da ein
struktureller Eingriff, dort eine 180-Grad-Wendung, dafür aber
eins zu eins. Bei den Finanzen und anderen so unerfreulichen Sachen
steht's zwar zurzeit noch null zu zwei gegen uns, sprich: Gegen
Deutschland, abder die Regierung hat hat eins zu eins zugesagt,
das es am Ende wieder eins zu eins stehen würde. Man muss halt
eins annullieren, weil zwei minus eins eins macht, gell! Dieser
Dreisatz stammt aus dem jüngst erschienenen Buch "Schönrechnen
für Anfänger" von Florian Haffa.
Eins zu eins ausgeglichen werden demnächst auch
die Schulden der Telekom, so um die 24,25 Milliarden Euro. Allerdings
nicht aus dem Staatshaushalt, wie zu vernehmen ist, denn da ist
ja nix mehr drin. Gedacht ist an eine Huckepacklösung. Wenn
von den 50 000 Mitarbeitern, die jetzt entlassen werden sollen,
jeder ein Päckchen davon trägt und mit nach draussen nimmt,
wäre die Telekom dieser Bürde ledig.
Dann wären da die Falten
vom Kanzler. Schon gesehen?
Wie bei einem traurigen Dackel mit hängenden Augensäcken.
Sieht inzwischen ziemlich krisenhaft aus, diese Gesichtslandschaft.
Aber da wir in einer Blut-Schweiss-und-Tränen-Epoche leben,
kommt's ganz gut, wenn sich die Krise auch eins zu eins im Anlitz
des Kanzlers abbildet. Schröders Vorgänger Kohl hatte
ja noch den Mantel der Geschichte, den er blitzschnell über
unliebsame Zeitgenossen warf. Schröders faltiger Überwurf
reicht nicht mal zum Überdecken der vielen Haushaltslöcher.
Man könnte diese Faltenüberwürfe indes auch bei der
Kinderbetreuung heranziehen. Ein etwas längerer Mittagsschlaf
für die Kleinen, gut zugedeckt, spart viele, viele Kindergärtnerinnen,
für die ohnehin kein Geld da ist.
Dann wäre da noch die FDP. Sie will jetzt eins
zu eins herunter von den achtzehn. Hat Westerwelle
gesagt. In einem flehenden Brief hat er sich diese Woche an alle
Mitglieder seiner recht überschaubar gewordenen Partei gewandt
und sie auf Optimismus eingeschworen. Ausserdem verteidigte der
inzwischen mit Leichenbittermiene durch die Republik streifende
- das kommt in Krisenzeiten gut! - Guido die alte Regel, wonach
eins ins Töpfchen, eins ins Kröpfchen gehört. Eins
zu eins übersetzt heisst das nichts anderes als: Westerwelle
"dampft und segelt" weiter - Möllemann geht in den
Knast. |