Dinge, so oder so

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Die Dinge der Woche (8. Juni 2003)
 

  Es ist heiss. Richtig gemein heiss. Schon das Schreiben dieser nutzlosen Zeilen lässt kleine salzige Rinnsale an der Brust hinabwandern. Aber irgendjemand muss es ja machen. Also, erst mal tief durchatmen. Aus Olivenöl, Zitronensaft und fein gehacktem Knoblauch eine Marinade bereiten. Die Mangolgstücke damit bestreichen und auf einem geölten Rost einige Minuten grillen. Danke! Diese verdammten Grillrezepte. Früher legte man eine Wurst und einen faltigen Schweinehals auf den Rost und trank soviel Bier, bis alles schwarz war und sich die Nachbarn beschwerten. Die Deutschen verraten ihre Grilltradition an eine mediterrane Beliebigkeit. Warum wir das schreiben? Weil diese Spalte gefüllt werden muss!

  Alles klebt. Auch die Gedanken. Wie hält man sie bei dieser Hitze rein und sauber? Wie verdrängt man die Bilder von rohem Fleisch, das wie ein alter Teppich auf dem Dreibeingrill liegt? Oder an einen Menschen namens Flavio Briatore, dem neuen Liebhaber von Topmodell Heide Klum, den man aus Neid solange grillen möchte, bis der letzte Rest Fett aus seinem dicken Bauch hinausbrutzelt?

  Obstarten mit festem Fruchtfleisch wie Äpfel, Pfirsiche und Aprikosen können sie in Stücke schneiden, um sie anschliessend zwischen die Fleisch- und Gemüsestücke zu spiessen. Sie werden von der fruchtig-herben Note des Schaschliks überrascht sein. So, so. Wollte man Flavio, den feisten Liebhaber von Heidi grillen, hätte kein lumpiger Pfirsich mehr auf dem Rost Platz. Selbst wenn man einen stabilen Säulengrill mit Unterluft nähme.

  Verdammter Schweiss! Aber jetzt haben wir es gleich. Nur noch sieben Zeilen: In der westfranzösischen Stadt Ligne hat ein verlassener Liebhaber den Hund seiner Ex-Frau gegrillt. Er hatte die Trennung nicht verwunden und wollte sich rächen. Widerlich! Aber wo waren wir eigentlich stehen geblieben? Mein Gott ist das heiss!

 

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