Der Kampf David gegen Goliath fesselte schon die Abonnenten des Ersten
Buch Samuel. Auch heute beeindruckt die Noblesse und List, mit der
sich der vermeintlich Schwächere gegen den Starken behauptet.
Diese Woche war es wieder so weit. Der kleine Hans Eichel, ein David
der Politik, verteidigt schlau uund tapfer den deutschen Schuldenberg
gegen das arrogante Europa.
Finnen, Schweden,
Holländer und Österreicher hatten sich gegen uns zusammengerottet - Länder, die in der Technik der
Schuldenvermehrung hoffnungslos hinter Deutschland und Frankreich
herhinken und uns kulturell fern stehen. Die freudlose protestantische
Verzichtshaltung der Holländer und Skandinavier kollidierte
mit dem deutschen Prinzip des Grosszügigen und Lebensbejahenden.
Diese Kultur hat Deutschland zu dem gemacht, was es ist. Ein Land,
voll mit kühn geschwungenen Autobahnkreuzen und einsam gelegenen
Einkaufsmärkten. Diese Kultur verbindet uns mit der Wiege Europas,
den Griechen, die sich nicht scheuen, ein Autobahnkreuz auch dann
zu bauen, wenn die Autobahn dazu fehlt.
Jetzt ist Wachstum
und Stabilität gesichert.
Die Schieflage des Haushalts wurde stabilisiert, das Schuldenwachstum
kann fortgesetzt werden. Schon schwärmen in Deutschland wieder
die Geldboten zu den Pendlern, Hausbesitzern, Bauern und Schichtarbeitern
aus und leisten erste Auszahlungen.
Natürlich: Der
Neid schwach verschuldeter
Nationen ist und gewiss. Aber auch wir haben Jahrzehnte gebraucht,
um so fette Schulden anzusparen. Währenddessen haben die Holländer
Dämme gebaut, die Schweden Krimis geschrieben und die Finnen
getrunken. Unter uns: Hätten sie statt dessen das Geld ordentlich
zum Fenster rausgeworfen, stünden sie jetzt ganz anders da.
So kehrte der kleine Hans Eichel mit zerrissenen Hosen, aber siegreich
zurück. Und es gibt wieder Sympathien für Deutschland.
Denn die Welt liebt es, wenn David gegen Goliath siegt. |