Dinge, so oder so

 

Die Dinge der Woche (25. Januar 2004)
  

  Die Wissenschaft überraschte uns vergangene Woche mit der Erkenntnis, dass graue Zellen auch bei Erwachsenen noch wachsen können. Nach einem Jongliertraining vergrösserten sich bei Testpersonen Hirnregionen, die auf die Bewegung von dreidimensionalen Objekten spezialisiert sind.

  Unsere Wissenschaftsredaktion ist, man darf es sagen, führend in der Wahrnehmung dreidimensionaler Objekte. Besonders am Freitagnachmittag, wenn schon das eine oder andere Gläschen auf dem Tisch steht. Ein Objekt von wahrlich erdrückender Dreidimensionalität ist zweifelsfrei Max Strauss. Der älteste Strauss-Sohn wirkte zum Auftakt seines Prozesses in Augsburg zwar abgemagert, verfügte aber über die gleiche Kopfmasse wie vor Jahren, als er noch beherzt ins Rad der Geschichte griff. Wir vermuten, dass bei der Jonglage mit 23-stelligen Kontonummern und Scheinadressen Teile des Gehirns in die Backen- und Kinnregion abgewandert sind.



  Max lernte bekanntlich bei seinem Vater, wie man mit Richtern, Staatsanwälten, Parteifreunden und Weissbiergläsern jongliert, ohne dass die eigene Karriere zu Bruch geht. Sein Sohn indes erbte zwar die schwere Hand des Vaters, nicht aber dessen hemdsärmelige Brillianz. Auch Alkohol und Vitamin B, die Grundnahrungsmittel des modernen Jongleurs, halfen Max nicht weiter.

  Wird Strauss junior jetzt die anerworbenen Fähigkeiten preisgeben? Das wäre einerseits schade, hätte aber auch Vorteile: DIe Rückbildung nähmlich stärkt jene Hirnregion, die zwischen Mein und Dein sowie Recht und Unrecht unterscheiden. Damit schlüge er dem Alten doch noch ein Schnippchen.

 

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