Dinge, so oder so
Die Dinge der Woche (30. Mai
2004) |
Dass
sich in unserer Welt mitunter Märchenhaftes ereignet, zeigte
die vergangene Woche. Zu Köln nähmlich, jener sagenhaften Stadt
des grossen Minaretts, sass der örtliche Kalif behaglich
auf seiner Couch, liess sich von einem Sklaven ein Pfeifchen
stopfen, ein Foltervideo einlegen und einen Kaffee zubereiten,
der mit einer ordentlichen Portion Hass gesüsst war. "Was
bringst du neues von den weissen Teufeln", fragte er leutselig
seinen Grosswesir, der gerade vom Hanteltraining kam. "Sie
quaken wie die Frösche im Teich", antwortete dieser. "Allah
hat ihre Sinne vernebelt. Ihre Richter reden mit wirrer Zunge,
und ihre Politiker schelten einander als wären sie Marktweiber."
Der Kalif lachte und kratzte sich den Bart. "Meiner Treu,
da lob' ich mir unsere Henker zu Hause. Nicht lange gefackelt
und runter mit der Rübe. Ob Schuld oder Unschuld - Allah wird
die Seinen schon erkennen. Aber wo steckt unserer Zauberer?"
- "Holt seine Stütze auf dem Sozialamt ab", antwortete
der Grosswesir. "Her mit ihm. Er soll uns in Störche
verwandeln, damit wir ungesehen in der Stadt umherstreichen
können." So geschah es. |