Dinge, so oder so

 

Die Dinge der Woche (14. November 2004)
  

  Der Winter kommt. Früher hiess es er noch General Winter und machte jede raumgreifende Operation unmöglich. Näheres erfahren Sie bei Guido Knopp im ZDF. Dort startet gerade wieder eine neue Serie. Nach Hitlers Hunden, Hitlers Frauen, Hitlers Tellern (die beliebtesten Hitler-Teller sind jetzt zum Nachkochen in Buchform erschienen) kommen jetzt Hitlers Manager auf den Bildschirm: Krupp, Jodl, Speer, Porsche und wie sie alle hiessen. Interessierte Zuschauer bekommen jeden einzelnen Hitler-Mamager auf Video, DVD, im Schuber oder als I-Pod-Datei. Bestellungen unter: www.waswaereichohnedenfuehrer-Knopp.de.

  Damit nicht genug: Ende der vergangenen Woche erreichte uns die Meldung, dass die meisten Alpenpässe nur noch mit WInterausrüstung befahr sind. Kalauernd könnte man sagen, dass Ähnliches auch für den Besuch des Musikantenstadls gilt. Dort fanden sich in der Herrentoilette Reste von Kokain, im Volksmund auch Schnee genannt. Was macht man mit Kokain? Unsere Wissenschaftsredaktion hat in vielen Testreihen ermittelt, dass Kokain die gute Laune fördert, den Witz schärft, die Lust steigert und die Musikalität potenziert. Nun ja, damit wäre der Stadl-Chef Karl Moik völlig entlastet. Es ist undenkbar, dass er auch nur geringste Mengen von Kokain zu sich genommen hätte.

  Wer aber dann? Jene Menschen, die sich bei Volksmusikkonzerten wie Birken im Wind zu wahnwitzigen Schunkelszenen formieren? Die Musiker etwa, die ihre Hackbretter traktieren als wären es Übungshandgranaten? Genu werden wir es nie erfahren. Wir wissen aber: Volksmusik ist anstrengend. Heute münchen, morgen Bielefeld, übermorgen Krakau. Ohne Schnee sind solche raumgreifenden Operationen unmöglich. Allerdings sind die riesigen Mengen, die ein normaler Stadl während einer Offensive verbraucht, kaum noch zu beschaffen. Ironie der Geschichte: Damals viel zu viel, heute zu wenig. Guido Knopp sollte sich des Themas einmal annehmen.

 

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