Wie
erb�rmlich ist doch die Wirklichkeit! Schmutz, Langeweile,
Trivalit�t, fettes Essen. Wie herrlich w�re es, einmal aufzur�umen,
ohne R�cksicht auf Gesetze und Nachbarn �ber Gut und B�se zu
entscheiden, r�chend zu strafen und grossm�tig zu verzeihen.
Kurz: Ein bisschen Gott spielen.
Was in Deutschland
blashemisch klingt, ist f�r einen franz�sischen Minister Alltag.
Mit Gott verhandelt er auf Augenh�he. So auch Frankreichs
Innenminister Sarkozy (siehe Bild). Er k�ndigte diese Woche
an, die Unruheviertel in Paris "mit dem K�rcher"
s�ubern zu wollen. Wenn ein franz�sischer Minister einen deutschen
Hochdruckreiniger benutzt, ist dies ein gutes Zeichen f�r ein
geeintes Europa und f�r die Qualit�t unserer Produkte. Man kann
spekulieren, dass der Begriff "kercher" bald
in den franz�sischen Sprachschatz Eingang finden wird. Und mal
unter uns: Die Vorstellung, mit Hochdruck durch die Stadt zu
laufen und alles wegzuk�rchern, was sich ausspuckend, Hambuger
schmatzend und Breitreifen fahrend in den Weg stellt, hat etwas
Befreiendes,
Erst
Recht in der Politik. Ein zielgerichteter Dampfstrahl br�chte
St�renfriede, Abweichler oder unbotm�ssige Parteigenossen rasch
zur R�son. Auf entfesselte Untergangspropheten, aufgeregte Journalisten
und beleidigte Parteif�hrer wirkt heisses Wasser zudem ausserordentlich
beruhigend. Die griechische Mythologie kennt dieses Reigingsmotiv:
Herkules, vor die Aufgabe gestellt, den Stall des Augias auszumisten,
leitete einfach einen Fluss durch die Misth�ufen. Heute w�rde
er einen K�rcher-Reiniger mit Ein-Knopf-Bedienung, integrierten
Tanks unnd Hochdruckschlauchtrommel benutzen.
Denn
eine moderne Demokratie ist nur noch mit Hightechger�ten
sauber zu halten. Fl�sse durchzuleiten hat keinen Sinn, weil
Politiker den ENten abgeschaut haben, wie man ab- und wieder
auftaucht, ohne Schaden zu nehmen. Ein konzentrierter Strahl
aus der D�se allerdings kann einen sich vor der Verantwortung
dr�ckender Politiker bis nach M�nchen verfolgen und ordentlich
zerfleddern. Das Aufwischen danach geht rubbeldikatz. |