Dinge, so oder so
Die Dinge der Woche (05. November
2006) |
Die
Heimatfront wackelt. Deutsche Soldaten im Ausland sind schutzlos
einem Höllenfeuer der Kritik ausgesetzt, zu ihrer Verteidigung
regt sich keine Hand. Das liegt auch an der Zurückhaltung der
Kulturschaffenden, sich künstlerisch mit dem Kampf als inneren
Erlebnis auseinanderzusetzen. Die Tradition des deutschen Soldatenromans
ist verdorrt. Konsalik (Der Arzt von Stalingrad, Liebesnächte
in der Taiga), Heinrich (Steiner) und andere
sind tot. Nachfolger sind weit und breit nicht in Sicht. Die
Generation der Politeraten, gestählt allenfalls im Trommelfeuer
der Talkshows und in den endlosen Nächten der Cocktailbars,
ist für die Kriegsliteratur verloren. Allerdings hätte auch
ein Virtuose im Schützengraben des Wortes angesichts der gegenwärtigen
Missionen Probleme, diese bildmächtig zu beschreiben. Versteckt
sich die Truppe doch hinter spröden Kürzeln wie Isaf,
Unimig oder Unmee. |