Dinge, so oder so
Die Dinge der Woche (03. Dezember
2006) |
Wie
gewohnt versinkt diese Betrachtung in Vulgarität und ethischen
Nihilismus. Das hat heute aber seinen Grund, weil wir uns aus
aktuellem Anlass mit dem Phänomen der Schlampe befassen
müssen. Die Schlampe breitete sich Ende des 19. Jahrhunderts
zunächt in Mitteleuropa aus und muss als eine Begleiterscheinung
der 38,5-Stunden-Woche betrachtet werden. Finanzielle Unabhängigkeit
und Freizeit machten es immer mehr jungen Frauen möglich, sich
der Verwahrlosung hinzugeben. Dieses Phänomen beschreibt bereits
das Deutsche Wörterbuch von 1899: Die Schlampe ist eigentlich
der schlotternde, unordentlich herunterhängende Weiberrock.
Eine Person, die nachlässig gekleidet, unordentlich, schmutzig,
auch faul, nachlässig, müszig, mit schleppendem Gange einher
geht, lüderlich sich herumtreibt: Den ganzen Tag auf der Strasse
herumschlampt.
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