Dinge, so oder so

 

Die Dinge der Woche (08. April 2007)
  

  Eine Woche im Zeichen der Aussenpolitik: Deutschland zeigte sich der Verantwortung für die welteweite Stabilität bewusst und entsandte zwei seiner am meisten gefürchteten Waffensysteme nach Afghanistan: Tornado-Kampfflugzeuge und Kurt Beck (siehe Bild).

  Der Tornado sollte ursprünglich die russischen Panzerarmeen im Tiefflug zerschmettern und wurde dann, als der Krieg leider nicht zu Stande kam, beim Aufspüren von verschwundenen Kinderfahrräder in Deutschland eingesetzt. Im zentralasiatischen Kriesengebiet wird seine Aufgabe vor allem die Aufklärung sein. Opiumanbaugebiete müssen geortet werden, damit Bodentruppen nicht versehentlich die Ernte gefährden. Eine Mission voller Unwägbarkeiten. Selbst hartgesottenen Generälen standen die Tränen in den Augen, als bekannt wurde, dass die Flugzeuge ohne Verluste in Afghanistan gelandet seien.


  
  Kurt Beck wiederum ist eine Neuentwicklung auf dem Gebiet der psychologischen Kriegsführung. In seiner aktuellen Version ist er mit feinster Sensorik ausgestattet, um auch entlegene Wein- oder Rauschmittel-Anbaugebiete aufzuspüren. Ein Beck operiert meist im Verbund mit bis zu vier Weinköniginnen. Wegen des hohen Wartungsaufwand ist sein Aktionsradius allerdings begrenzt.

  Beck operierte mehrere Tage in Afghanistan und brachte neuen Schwung in die festgefahrene Situation. Als Vollbartträger geniesst er in islamischen Regionen einen hohen Vertrauensvorschuss. Um ungehindert operieren zu können, trug er während des Einsatzes das ortsübliche Kopftuch und ein leichtes Maschinengewehr. Bei einer Rauschmittelverkostung zeigte sich Beck beeindruckt von der Vielfalt und Durchschlagskraft regionaler Erzeugnisse.

  Dennoch stiftete die Mission Becks mehr Verwirrung als Klarheit. Zwar stieg am Ende der Reise ein bärtiger Man mit Kopftuch aus dem Flugzeug, der sich als Kurt Beck ausgab. Im Umgang mit Winzertöchtern und Alkohol zeigte er indes eine unerwartete Unbeholfenheit. Unsere Redaktion hat ein Team von in die Pfalz geschickt, um die Identität des Bartträgers zu klären. Ein gefährlicher Einsatz in einem der grössten Anbaugebiete von Rauschmitteln der Welt. Und tatsächlich: Eine von unserer Wissenschaftsredaktion entwickelte Dhrone ortete bei Alzey einen Bartträger mittleren Alters, der eine Pfeife rauchte. Pfeife? Experten warnen: Wenn sich im Südwesten der Schlafmohn ausbreitet, kann jede Weinlese die letzte sein.
 

 

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