Dinge, so oder so

 

Die Dinge der Woche (03. Februar 2008)
 
40 000 Französinnen

   In Frankreich, habe ich diese Woche aus meiner Zeitung gelernt, finanzieren 40 000 Studentinnen ihr Studium durch Prostitution. Die Zahl muss man sich auf der Zunge vergehen lassen, am besten auf Französisch: Quarante mille, macht unterm Strich vierzischtausend, süsse, kleine, dunkelhaarige - pardon, isch abe misch vergessen.

   Nun ist Prostitution im universitären Umfeld keine Erfindung der Neuzeit. Nur erfolgte die Bezahlung früher, als sich junge Menschen noch nicht schamlos dem Kapitalismus hingaben, nicht Cash. Liebesdienste wurden mit Seminarscheinen und Hochschulabschlüssen beglichen.

   40 000 Studentinnen sind eine Menge Holz. Die Zahl mag ich kaum glauben, mir erscheint die folgende Version wahrscheinlicher: Bei den 40 000 Studentinnen handelt es sich um hauptamtliche Huren, denen der Volksschulkurs am Vormittag zur Fortbildung nicht mehr genug war und die die leichte, günstige Mensakost schätzen.

   Die Grenzen zwischen den Branchen verschwimmen ohnehin immer mehr, in Frankreich und bei uns. In der Komödie "Vorne ist verdammt weit weg" spielt Christiane Paul die Eskortdame Chantal. Der Film lohnt sich schon deshalb, weil man erfährt, dass eine Eskortdame nicht unbedingt einen Ford Escort fährt. Sie sitzt lieber auf dem Rücksitz eines Mercedes. Früher war die schöne Chantal Wirtschaftsanwältin, musste aber wegen finanzieller Unregelmässigkeiten umsatteln. Gross sei die Umstellung nicht gewesen, sagt die Edelhure. Ihre Kunden habe sie behalten,

   Wenn ich eine andere Meldung dieser Woche richtig verstanden habe, dann ist die Hochschule ein ideales Terrain für Menschen, die, sagen wir mal, auf ein gepflegtes Äusseres angewiesen sind. Je weniger gebildet die Menschen seien, hiess es, desto dicker seien sie. Die Nachricht gipfelte in der Überschrift: "Bildung macht schlank."
 

 

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