Dinge, so oder so

 

Die Dinge der Woche (15. Juni 2008)
 

Ruhe vor dem Sonnensturm

   Astronomen schauen in diesen Tagen mit Skepsis zum Himmel. Auf der Sonne, sagen sie, sei's erstaunlich ruhig. So ruhig sei es dort, wenn ihre Sonnenuhren richtig ticken, letztmals vor 350 Jahren gewesen. Nicht dass auf der Sonne sonst unterhaltungsmässig viel geboten wäre. Der Sonnenschlussverkauf ist eine irdische Veranstaltung. Aber so ein bisschen Hitze, Sonnenbrand und Eruptionen kann man schon erwarten.

   Besorgt ob der Lethargie unseres Zentralgestirns fragen wir uns: Was führt die Sonne im Schild? Was brütet sie aus? Ist das die Ruhe vor dem Sonnensturm, der uns womöglich einen Supersommer beschert? Oder geht der Sonne der Saft aus und eingefleischte Sonnenanbeter kommen mit weniger Sonnencreme über den Sommer? Wie Sie vielleicht an den hirnverbrannten Fragen gemerkt haben, ist uns der Wissenschaftsredakteur abhandengekommen.

   Und der Polizeiredakteur ist gerade auf dem Weg nach Schleswig-Holstein, obwohl der Landstrich nicht zu unserem Einsatzgebiet gehört. Er will dort einem mysteriösen Vermisstenfall auf den Grund gehen. Diese Woche ist an einer Mittelleitplanke der Autobahn 24 bei Gudow ein 47-jähriger Mann von der Polizei aufgegriffen worden. Er hatte bei voller Fahrt einen Papierbecher aus dem Wagen geworfen - an sich schon kein Kalaviersdelikt. Verschärfend kommt hinzu, dass in dem Papierbecher die Zahnprothese des Mannes war. Im Strassenverkehr achtlos weggeworfene Zahnprothesen gelten nach der Reform der im Gesundheitswesen als Straftat und können mit Haftcreme bis zu fünf Jahren bestraft werden. Eine sofort eingeleitete Fahndung blieb erfolgslos - obwohl die Polizei dem Mann ins Gebissen geredet hat.

   Da sehen Sie, liebe Leser, wie unabhängig vom Energieträger Sonne wir an dieser Stelle produzieren. Selbst bei schwacher Sonnenaktivität garantieren wir eine Sternstunde des Humors.
 

 

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