Astronomen schauen in diesen
Tagen mit Skepsis zum Himmel. Auf der Sonne, sagen sie, sei's
erstaunlich ruhig. So ruhig sei es dort, wenn ihre Sonnenuhren
richtig ticken, letztmals vor 350 Jahren gewesen. Nicht dass
auf der Sonne sonst unterhaltungsmässig viel geboten wäre. Der
Sonnenschlussverkauf ist eine irdische Veranstaltung. Aber so
ein bisschen Hitze, Sonnenbrand und Eruptionen kann man schon
erwarten.
Besorgt ob der Lethargie
unseres Zentralgestirns fragen wir uns: Was führt die Sonne
im Schild? Was brütet sie aus? Ist das die Ruhe vor dem Sonnensturm,
der uns womöglich einen Supersommer beschert? Oder geht der
Sonne der Saft aus und eingefleischte Sonnenanbeter kommen mit
weniger Sonnencreme über den Sommer? Wie Sie vielleicht an den
hirnverbrannten Fragen gemerkt haben, ist uns der Wissenschaftsredakteur
abhandengekommen.
Und der Polizeiredakteur
ist gerade auf dem Weg nach Schleswig-Holstein, obwohl der Landstrich
nicht zu unserem Einsatzgebiet gehört. Er will dort einem mysteriösen
Vermisstenfall auf den Grund gehen. Diese Woche ist an einer
Mittelleitplanke der Autobahn 24 bei Gudow ein 47-jähriger Mann
von der Polizei aufgegriffen worden. Er hatte bei voller Fahrt
einen Papierbecher aus dem Wagen geworfen - an sich schon kein
Kalaviersdelikt. Verschärfend kommt hinzu, dass in dem Papierbecher
die Zahnprothese des Mannes war. Im Strassenverkehr achtlos
weggeworfene Zahnprothesen gelten nach der Reform der im Gesundheitswesen
als Straftat und können mit Haftcreme bis zu fünf Jahren bestraft
werden. Eine sofort eingeleitete Fahndung blieb erfolgslos -
obwohl die Polizei dem Mann ins Gebissen geredet hat.
Da
sehen Sie, liebe Leser, wie unabhängig vom Energieträger Sonne
wir an dieser Stelle produzieren. Selbst bei schwacher Sonnenaktivität
garantieren wir eine Sternstunde des Humors. |