Ich hätte einen Sack voll
Kängurus darauf verwettet, dass australische Wissenschaftler
vor lauter Ozonloch-Erforschen längst Genickstarre haben. Aber
da sehen Sie mal, wie sich selbst ein intelligenter Mensch irren
kann. Australische Forscher können nämlich sehr wohl noch den
Kopf nach unten neigen. Dabei haben sie bei Blattschneiderameisen
etwas Interessantes entdeckt.
Die Viecher
sind geschickte Transporteure. Wenn man bei einem Experiment
ihren Weg so manipuliert, dass sie nur noch mit kleinen Blättern
durchkommen, stellen die Insekten sich ruckzuck auf die Situation
ein und schleppen nur noch kleines Blattwerk. "Das legt
nahe," sagt der Biologe Audrey Dussutour, "dass die
Tiere viel klüger sind, als wir dachten."
Und
von wem haben die Blattschneiderameisen den Trick abgeschaut?
Genau. Von uns Urlaubern. Weil wir wissen, dass man mit einem
aufgebauten Zelt auf dem Autodach nicht durch einen Alpentunnel
kommen, verstauen wir es zusammengelegt im Kofferraum. Und weil
wir wissen, dass der Kofferraum auch auf der Heimfahrt voll
ist, leeren wir die meisten Weinflaschen gleich im Urlaub, anstatt
sie heimzuschleppen. Auf dem Autodach ist eh kein Platz. Da
sind die noch die Skier vom Winter drauf, die wir nur runtergemacht
hätten, wenn wir das Dach für das Zelt gebraucht hätten, was
aber wegen der Alpentunnel nicht geht.
So,
meine lieben Leser, damit konnten wir endlich das dämliche Vorurteil
aus der Welt schaffen, dass der Mensch ständig die Natur kopiert.
Im Fall mit den Blattschneiderameisen ist es genau umgekehrt.
Sie
halten meine Theorie für hanebüchen, weil Sie sich nicht vorstellen
können, wie australische Blattschneiderameisen etwas von unseren
Urlaubstransportgewohnheiten erfahren haben? Seien Sie nicht
so fantasielos. Schon mal was von Internet gehört? Ausserdem
gilt eine Theorie so lange als richtig, bis sie widerlegt wird.
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