Angenommen, wir würden behaupten,
dass nach George W. Bush - jenem US-Präsidenten, der fast mal
an einer Brezel erstickt wäre und deshalb den Irak bombardiert
hat - eine Kläranlage benannt werden soll, dann hielten Sie
das vermutlich für blöden, wenig geschmackvollen Scherz. Dem
ist nicht so. Wenn schon, dann handelt es sich um eine wenig
geschmackvolle Wahrheit.
Regierungskritiker
aus Kalifornien, so meldete diese Woche die Nachrichtenagentur
AP, möchten George W. Bush ein "spezielles Abschiedsgeschenk"
bereiten, indem sie ein Klärwerk in San Francisco George W.
Bush Sewage Plant taufen wollten. Dies böte sich an, argumentieren
die Mitglieder einer eigens gegründeten Presidential Memorial
Commision, da Bush sowohl aussen- als auch wirtschaftspolitisch
eine Sauerei hinterlasse, die dem amerikanischen Volk noch Jahrzehnte
zu schaffen machen werde.
So sehr man
dieser Argumentation folgen mag, ich persönlich finde es nicht
gut, dass man eine für das Gemeinwohl wichtige Einrichtung wie
eine Kläranlage für eine solche Aktion missbraucht. Meine Ablehnung
mag daher rühren, dass ich aus einer Gegend stamme, in der das
Hauptklärwerk einer grossen Stadt liegt. Als Bewohner dieses
Stadtteils muss ich mir bis zum heutigen Tag von hochnäsigen
Innenstadtbewohnern anhören, ich käme vom Arsch der Stadt. Deshalb
bin ich der Meinung, dass man Kläranlagen nach verdienten Menschen
benennen soll, also keinesfalls nach Politikern, die zu blöd
sind, eine Brezel zu essen.
Seit es
in der südindischen Kleinstadt Musiri für das Benutzen einer
öffentlichen Toilette Geld gibt, stehen die Menschen dort Schlange.
Mit dieser Aktion sollen die Bewohner dazu gebracht werden,
ihre Notdurft nicht mehr im Freien zu verrichten. Der Urin wird
in grossen Behältern gesammelt und fliesst einem Düngemittelprojekt
zu. Falls das Zeug mal einer Kläranlage zugeführt wird, sollte
die aber den Namen von Mahatma Gandhi tragen. |