Dinge, so oder so

 

Die Dinge der Woche (07. September 2008)
 
Mäns Häls

 

   Ich persönlich würde mir das Männermagazin "Men's Health" nie kaufen. Schon deshalb nicht, weil ich fürchten müsste, mich am Kiosk zu blamieren. Mit dem Schreiben haut es ja noch einigermassen hin, aber mit der Aussprache hapert's. Nicht genug, dass meine Zunge mit einem britischen th, sprich Ti-eitsch, an sich schon Probleme hat. Im Wort davor auch noch ein apostrophiertes s - das läuft auf "Mäns Häls" hinaus.

   Wollte ich so ein Heft käuflich erwerben, müsste ich es machen wie früher, als man von Mama zum Metzger geschickt wurde: "Einmal bitte das da." Dass ich dennoch im Besitz der Septemberausgabe bin, habe ich einer Frau zu verdanken. Frauen, das wissen wir alle, sind fremdsprachenbegabter als Männer und deshalb vermutlich diejenigen, die meistens die "Men's Health"-Hefte kaufen.

   Beim Durchblättern fiel mir auf, dass es gar nicht so einfach ist, die Anzeigen von den Artikeln zu unterscheiden, und dass der Sinn des Lebens in Markenklamotten, Sex udn Essen besteht. Weil der beste Liebhaber auch beim besten Willen nicht alle Kalorien verbrennen kann, muss er zwischendurch auch noch Workouts machen. Erst war ich irritiert, dann habe ich im Duden nachgeschaut und erfahren, dass Workout die neudeutsche Übersetzung für den Terminus Fitnesstraining ist. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann muss ein normaler Worktätiger so viel workouten, dass er, um in Form zu bleiben, seinen Job an den Nagel hängen kann.

   Besonders beeindruckt hat mich das Workout mit Olympia-Star Fabian Hambüchen. Die Übungen sind problemlos zu bewältigen, insofern man zwei kräftige Kumpel hat, die einen dabei festhalten. Packt man das Workout ohne fremde Hilfe, bin ich überzeugt davon, dass man nach 14 Tagen ausschaut wie der Turner Hambüchen himself. Starke Arme, breite Schultern - und auf 1,63 Meter geschrumpft.
 

 

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