Wussten Sie eigentlich,
dass die Kanzlerin nur auf die Realschule ging? Nein, wirklich,
ist kein Scherz. Die Kanzlerin war diese Woche an einer Stuttgarter
Realschule. In Ostheim. Ostheim? Also wenn Sie mich fragen,
was Sie vermutlich nicht tun, dann sage ich Ihnen, dass es kein
Zufall sein kann, wenn einer Kanzlerin, die in der Ostzone aufgewachsen
ist, eine Schule in Ostheim besucht. Ich weiss nichts über das
Schulsystem in der DDR, ausser dass es klassenlos war. Aber
es kann so schlecht nicht gewesen sein. Immerhin ist daraus
eine Kanzlerin hervorgegangen.
Apropos
kein Zufall. Mittlerweise bin ich zur Überzeugung gelangt, dass
es in der Politik heutzutage keine Zufälle mehr gibt. Kurt Beck
ist nur deshalb als SPD-Chef zurückgetreten, damit die "taz"
am Dienstag titeln konnte "Münte is beck". Tags darauf
war die Überschrift auch auf der Homepage des Zweiten Deutschen
Fernsehens zu lesen, ohne auf die "taz" zu verweisen.
Genausowenig
ist es kein Zufall, dass eine amerikanische Vizepräsidentinnenkandidatin
aus Alaska eine randlose Brille trägt, die von einem japanischen
Designer hergestellt wird, welchem jetzt die Amerikanerinnen
die Bude einrennen. Allerdings ist mir noch nicht ganz klar,
welche poltische Schweinerei sich dahinter verbirgt.
Mir
ist nur ein Ereignis in dieser Woche untergekommen, dem man
das Attribut "zufällig" anhängen kann. Wir haben darüber
schon auf unserer Titelseite berichtet, aber die Sache ist einer
weiteren Erörterung wert. Wie Sie vieleicht mitbekommen haben,
hat das Landgericht Augsburg eine Anklageschrift verschickt,
in dem der Angeklagte als "Arschloch" bezeichnet wurde.
Ich habe mir nun überlegt, wie es zu der nicht ganz astreinen
Wortwahl kommen konnte und die Erlärung in dem Delikt gefunden:
Dem Angeklagten wird vorgeworfen, 181 geschützte griechische
Landschildkröten nach Deutschland geschmuggelt, also eingeführt
zu haben. |