Dinge, so oder so

 

Die Dinge der Woche (04. Oktober 2008)
 
Fabelhafte Tiere

 

   Mein Dank richtet sich in dieser Woche ans Reich der wilden Haustiere. Rein menschlich war nicht viel los, wenn man davon absieht, dass sich in Bayern ein paar Politiker, stramme Burschen, Anfang, Mitte 60, früher als geplant in den Ruhestand verabschiedet haben. Das heisst, eigentlich gilt mein Dank auch bayrischen Politikern, den zurückgetretenen und denen, die noch folgen. Bayerische Politiker sind naturverbundene Kerle, was man schon daran merkt, dass sie ihren Frauen tierische Kosenamen wie Muschi (Stoiber) oder Bär (Beckstein) geben. Der Fairness halber muss ich aber hinzufügen, dass bei Becksteins Gleichberechtigung herrscht. Nicht nur er, auch sie nennt ihn Bär.

   Doch kommen wir zu der zwölf Jahre alten Stute Peggy, über deren Kosename mir nichts bekannt ist. Jahrelang stand sie an der Seite ihres Besitzers Peter Dolan in einer Kneipe der nordostenglischen Ortschaft Jarrow. Sie soff Bier und frass Chips. Doch jetzt, nachdem der Laden renoviert wurde, muss Peggy ihr Bier im Freien trinken. Nur bayrische Politikfrührentner wissen, wie dem Gaul zumute sein mag. Vieleicht aber hat die Sache auch ihr Gutes, ist eine Kneipe ja nicht unbedingt der ideale Ort zur artgerechten Haltung eines Pferdes. Ich bin der Ansicht, der Bierausschank an Pferde sollte generell verboten werden. Pferde gehören auf die Wiese, wo sie in aller Ruhe Gras rauchen können.

   Ein anderes Tier, das mich diese Woche beschäftigt hat, war ein in Düsseldorf aansässiger Pfau. Der arme Vogel fühlte sich von seinem Spiegelbild auf dem Lack einer Limousine dermassen provoziert, dass er den Wagen angriff. Nach dem Urteil des Düsseldorfer Landgerichts muss der Besitzer des Tieres für den Lackschaden in Höhe von 2900 Euro aufkommen. Wie die Deutsche Presse Agentur meldete, hatte ein "Stuttgarter Autokonzern" geklagt, da das Auto ein Werkswagen war. Und ich hatte zunächst gedacht, es habe sich um einen Pfauweh gehandelt.
 

 

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