Ja, ja, der böse Alltag.
War einfach nicht zu schaffen zu zweit, sagt Herr Boris Becker.
Für die jüngeren Leser - das ist der Mann, der mal ganz gut
im Tennis war, im Alter von sechs Jahren Wimbledon gewonnen
hat und danach 130mal den Daviscup. Nach dem Ende seiner Sportkarriere
wurde er für einen rasanten Wechsel von Frisuren, Weltanschauungen,
Besenkammern und Frauen bekannt. Und seit ein paar Tagen ist
Deutschlands begehrtester Rotfuchs wieder allein, weil er sich
von einer Frau namens Sandy Meyer-Wölden getrennt hat (siehe
Bild), die ein paar Jährchen jünger war als er u nd für das
kleine Einmaleins mutmasslich keinen Taschenrechner braucht.
Aber
nein, wir wollen nicht böse sein. Der Alltag war's halt, sagt
der Boris und "BILD" weint. "Sie sprachen von
Hochzeit und Kindern. Doch plötzlich ist ALLES AUS!" Wohl
wahr, Becker stromert jetzt wieder solo durch die angesagten
Lounges von München, Backnang und Miami, während sich Sandy
fragt, ob sie den Verlobungsring (2,5 Karat, 150 000 Euro) behalten
darf oder zurückgeben muss. Die Rechtslage ist klar - ohne Ehe
sind verlobungsgeschenke grundsätzlich rückforderbar.
Aber
darum sollen sich die Anwälte streiten. Unsere berühmte Redaktion
"Familie und Grundbesitz" hat dagegen in Sachen Alltag
von Boris B. recherchiert und ist dabei auf ein Tagebuch des
Superpromis gestossen, in dem der Mann zwischen Stanglwirt und
Plage de Pampelone preis gibt. Hier exclusiv einige Auszüge:

Montach:
Früh aufgestanden um zehn. Fühle mich schlapp, neben dem Bett
liegt eine leere Flasche von dem teuren Salbamiko-Essig, den
mir der alte Tiriac geschickt hat. Muss Sändie sagen, dass sie
keine Essigs ins Weinregal stellen soll. Da kommen nur edle
Brimitivos und Prunellos rein, höchstens noch ein, zwei Fläschchen
Proschuto, aber kein Essig. Wo ist Sändie eigentlich? Egal,
ich muss bald los, werbeaufnahmen, muss den Text lernen. Der
lag gestern noch hier. Weg, verdammt, wo ist Sändie? Immer,
wenn man mal eine Frau braucht, ist sie nicht da. Ich rufe Säääääändie
und endlich kommt sie. Sagt, sie war Tennis spielen und dass
wir einen Platz im Garten hätten. Wusste ich gar nicht. Egal,
sie hat den Text. "Da lach' ich", soll ich sagen.
Ich frage Sändie, um was es da geht, aber sie weiss nix, nur
dass es 125 Riesen für gibt. Super, endlich kann ich Heizöl
bestellen. Aber zu was habe ich eine Frau? Ich fühlte mich ein
wenig müde und habe danach im Wellness-Bereich im Haus gesucht.
Soll in einem Nebenflügel sein, sagt Sändie. Um 17 Uhr muss
ich ins Studio, so lange lerne ich. Sändie sollte mic abfragen,
ging aber Schoppen. Darüber war ich böse.
Dienstag:
Mittagessen mit Franz und Ulli in München. Wir trinken ein paar
Stiefel Weissbier und schon ist der Tag fast rum. Noch kurz
einkaufen im Lodenschopp. Vier Jacken, zwei Hosen, 12 Hüte.
19 Uhr noch einen Friseurtermin in Berlin. Stromfrisur. Sändie
hab ich gar nicht gesehen. Sie war Tennis spielen im Garten,
sagt sie.
Mittwoch: Muss noch mal ins
TV-Studio. Ich habe zweimal "Ich hau' einfach rauf"
gesagt. Sändie hat mich nicht richtig abgefragt. Spielt immer
Tennis, zu was hab' ich eine Frau? Da lach' ich.
Donnerstag:
Habe den ganzen Vormittag im Garten nach einem Tennisplatz gesucht.
Wir haben gar keinen. Sändie auf dem Händie angerufen und gefragt,
wo sie ist. Tennis spielen, hat sie gesagt. Für mich wie ein
Aufschlag mitten ins Gesicht. Unsere grosse Liebe hat jetzt
sozusagen ein emotionales Problem. Die Zicke lügt.
Freitag:
Sändie hat gestanden. Sie arbeitet heimlich in einer Pommesbude,
weil da die Leute normal seien. Ich habe ihr erklärt, dass man
in einer stabilen Beziehung mit mir ein Partner zu sein hat,
also tun muss, was ich sage. Sonst geht der Alltag nicht. Habe
sie rausgeschmissen, den Rest regeln die Anwälte. Danach "BILD"
angerufen und ab nach Florida Babs besuchen. Schon wieder eine
Woche rum. Der Alltag ist ein kompletter Wahnsinn. Echt. |