Gegen Ende einer doch recht
unübersichtlichen Woche mit keinen wirklich überzeugenden Top
News am Donnerstag eine Nachricht, die einem wenigestens einen
Hauch von Lebenshilfe verspricht: Der ADAC präsentiert seine
Pannenstatistik. Wenn ich das Zahlenwerk richtig interpretiere,
dann muss ich mir einen Audi, einen BMW oder einen Mercedes
kaufen, wenn ich mit einiger Wahrscheinlichkeit eher nicht liegenbleiben
will. Das Problem ist, dass es mir gar nichts ausmacht, liegen
zu bleiben. Vor allem morgens bleib ich ganz gern mal länger
liegen.
Ausserdem werde ich einen Teufel
tun und mir so eine sündhaft teure Karre kaufen. Und warum das
alles? Nur damit der ADAC keine Arbeit mit mir hat. Meine Familie
ist in der achten Generation ADAC-Mitglied. Da können die Kameraden
ruhig mal anrücken, um mir beim Auswechseln einer Glühbirne
im Handschuhfach unter die Arme zu greifen. Ausserdem nervt
mich seit Jahren, dass diese fantasielosen Strassenwächter ihr
Tätigkeitsfeld nie erweitert haben. Immer nur Pannenstatistik,
Pannenstatistik. Es gäbe noch manches zu erfassen. Tannenstatistik,
Wannenstatistik.
Aus reiner Boshaftigkeit
spiele ich mit dem Gedanken, mir einen Franzosen anzuschaffen.
Warum nicht? Französische Automobile sind laut ADAC zwar pannenanfällig
- gelten aber als äusserst bequem. Da kommt beim Warten auf
den Pannenhelfer Freude auf. Ausserdem würde ich mir die Wartezeit
mit einem guten französischen Rotwein versüssen - der Dank der
Menschen jenseits des Rheins wäre mir sicher, ist in den vergangenen
15 Jahren der Weltmarktanteil französischer Weine doch von 29
auf 18 Prozent gesunken. Das steht nicht in der ADAC-Pannenstatistik,
sondern im aktuellen Weinmarktbericht.
Ich
vermute, das hört sich dramtischer an, als es in Wahrheit ist.
18 Prozent sind so schlecht nicht. Ich bin beim Wein über einen
Promillebereich nie hinausgekommen. |