Dinge, so oder so

 

Die Dinge der Woche (04. Oktober 2009)
 
Woche des Schweins

   Anlässlich des Weltvegetariertags am vergangenen Mittwoch hat der Vegetarierbund Deutschland folgende Rechnung aufgemacht: Jeder Deutsche verdrückt im Lauf seines Lebens im Schnitt 1094 Tiere - 4 Kühe, 4 Schafe, 12 Gänse, 37 Enten, 46 Truthähne, 46 Schweine und 945 Hühner. Eintausendvierundneunzig Tiere! Man muss sich die Zahl auf der Zunge zergehen lassen.


                         Auf dem Bauernhof

   Mich persöhnlich hat die Meldung dermassen schockiert, dass ich sofort meine persöhnliche Nahrungsmittelkettenbilanz gezogen habe. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich schon Dutzende Weinbergschnecken und bei Reisen in ferne Länder unzähliges Krabbelzeugs sowie Flughunde, Gnus, Wasserbüffel etc. zu mir genommen und bei mir behalten habe. Es könnte also sein, dass ich gar nicht auf 4 Kühe, 4 Schafe, 12 Gänse, 37 Enten, 46 Truthähne, 46 Schweine und 945 Hühner komme, also aus heimischer Sicht nur ein unterdurchschnittlicher Fleischfresser bin und als Beinahe-Sympathisant beim Vegetarierbund aufgenommen werde.

   Ausserdem geht mir die blonde Moderatorin und Sängerin Michelle Hunziker nicht mehr aus dem Kopf. Die Ex von Eros Ramazotti soll am Samstag Gottschalk bei "Wetten dass ...?" zur Hand gehen und hat in einem Interview mit der "Bunten" gesagt: "Wir Blondinen sind nur gut fürs Fernsehen, aber uns heiratet kein Schwein."

   Das ist schlimm. Da kann ich mitfühlen. Mich ruft kein Schwein an und macht mich zur Sau. Deshalb dachte ich, dass ich mal ein heisses Eisen anpacke und Vegetarier foppe.

   Zugegeben, das ist eine billige Tour, um mit einer Kolumne Aufmerksamkeit zu erregen. Ursprünglich wollte ich über "eine spannende Entdeckungsreise" berichten und einen Abend unter Männern verbringen - unter der Leitung von Landesmännerpfarrer Markus Herb. Es ging ums Thema "Die vier Kräfte im Mann: König, Krieger, Magier und Liebhaber". Leider habe ich den Termin verpennt. Ich bin vorm Fernseher eingeschlafen. Jetzt werde ich nie erfahren, welche Kraft ich zuerst verlor.
 

 

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