Viele Menschen in Deutschland
haben bis vor kurzem den früheren Tennisstar Boris Becker verehrt.
Weil sie ihrem Idol auf dem Tennisplatz nie das Wasser reichen
konnten, versuchten sie, Bumm-Bumm-Becker auf einem anderen
Terrain nachzueifern. Jedes Mal, wenn sie von ihren Trieben
übermannt wurden, suchten sie eine Besenkammer auf. Meist in
Gesellschaft.
Liebe in einer Besenkammer
kann nicht bequem sein, das leuchtet selbst Leuten ein, die
schon immer einen Staubsauger und noch nie einen Besen mit Kammer
besessen haben. Das wurde Besenkammerliebhabern in dem Moment
klar, als seine Besenkammerzofe an seine Lieblingsbücher Hand
anlegte und plötzlich "Harry Potter und die Besenkammer
des Schreckens" im Regal stand. Gleichwohl liessen sich
viele Menschen in Deutschland nicht von den Besenkammerspielen
abhalten. Da sich die Besenaufbewahrungsstation of im Souterrain
befand, wurde der Liebesakt hausintern Kammersutra genannt.
Seit
dieser Woche wissen viele Menschen in Deutschland, dass die
ganze Mühe für die Katz war. In einem Interview mit dem britischen
Fernsehsender ITV hat Becker in Sachen Besenkammeraffaire endgültig
die Hosen heruntergelassen und gestanden, dass er mit dem Model
Angela Ermakova gar nicht in besagter Kammer, sondern auf einer
Treppe des Londoner Restaurants Nobu Sex gehabt hatte. O-Ton
Becker: "Es passierte auf der Treppe zwischen den Toiletten,
es gab also keine Besenkammer."
Es
gab keine Besenkammer! Sagt der einfach so. Ohne einen Besenkammerton
des Bedauerns. Wir meinen, das kammer dem grössten Leimener
aller Zeiten nicht durchgehen lassen. Ein Besenkammerschwurgerichtsverfahren
ist das Mindeste, was man erwarten darf. Wegen Nasführung der
Öffentlichkeit in einem besonders schmierigen Fall. Ausserdem
sollen Becker sämtliche sportliche Titel aberkannt werden, post-coital
sozusagen. Nur eine Auszeichnung darf er behalten: 1996 wurde
eine Meeresschnecke nach ihm benannt, Bufonari borrisbeckeri
Parth.
|