Liebe
Leser, wie lieb ist Ihnen eigentlich Ihr Auto? Die Frage ist
retorisch. Denn diese Zeitung ist eine Regionalzeitung, wird
in Stuttgart produziert - und das ist bekanntlich das Herz des
Schwabenlands. Und Schwaben wiederrum, dass weiss jeder, lieben
ihr Auto.
Deshalb muss Sie folgende
Meldung einfach interessieren: Bäume, so berichtet der Zentralverband
Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), sind eine Gefahr für ihre
Karosse. Ich spreche nicht von der offentsichtlichen Gefährdung,
also davon, dass sich Bäume, Sträucher oder anderes wildgewordene
Phytoplankton dem geordnet dahintröpfelnden Verkehr immer wieder
unvermittelt in den Weg stellen. Viele kennen das, und viele
haben schon Stossstangen oder Kotflügel an Platanen, Eichen
und anderem Gewindel verloren.
Ich
rede von einer subtileren Gefahr, die sich immer im Herbst einstellt.
Laub fällt von den Bäumen auf die Motorhaube und rutscht darunter.
Das haben Fahnder des ZDK herausgefunden. Dort verstopft es
den Regenwasserablauf der Heizung. Dann passieren zwei Dinge.
Das Regenwasser sammelt sich im Innenraum. Es steigt weiter,
und wenn es den Scheitel des Fahrers überschritten hat, ohne
dass dieser die Türen öffnet, ist das tägliche Ringen zwischen
Mensch und Natur wieder einmal zuungunsten des Menschens entschieden
worden. Die andere Option ist, dass das getrocknete Laub durch
Drehen am Zündschlüssels Feuer fängt. Es kommt zu einer Verpuffung,
auch hier wendet sich das Blatt für den Fahrer meist in die
falsche Richtung.
Aber es lauern noch
mehr Gefahren. Verdunstete Feuchtigkeit von Schuuhsohlen, warnt
der ZDK, schlage sich bei unter null Grad Celcius an den Fensterscheiben
nieder und behindere die Sicht. In der Kurve rumst es dann.
Für den Fahrer ein Art Blattschuss. Um all das zu verhindern,
gibt es nur eine Möglichkeit: Die Motorhaube am Fahrzeug entfernen
und die Heizung ausbauen. Dann mit offenen Türen, barfuss und
bei über null Grad losfahren. Dann kann eigentlich nichts mehr
passieren.
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