Dinge, so oder so

 

Die Dinge der Woche (01. November 2009)
 
Mit ver-Laub


   
Liebe Leser, wie lieb ist Ihnen eigentlich Ihr Auto? Die Frage ist retorisch. Denn diese Zeitung ist eine Regionalzeitung, wird in Stuttgart produziert - und das ist bekanntlich das Herz des Schwabenlands. Und Schwaben wiederrum, dass weiss jeder, lieben ihr Auto.

   Deshalb muss Sie folgende Meldung einfach interessieren: Bäume, so berichtet der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), sind eine Gefahr für ihre Karosse. Ich spreche nicht von der offentsichtlichen Gefährdung, also davon, dass sich Bäume, Sträucher oder anderes wildgewordene Phytoplankton dem geordnet dahintröpfelnden Verkehr immer wieder unvermittelt in den Weg stellen. Viele kennen das, und viele haben schon Stossstangen oder Kotflügel an Platanen, Eichen und anderem Gewindel verloren.

   Ich rede von einer subtileren Gefahr, die sich immer im Herbst einstellt. Laub fällt von den Bäumen auf die Motorhaube und rutscht darunter. Das haben Fahnder des ZDK herausgefunden. Dort verstopft es den Regenwasserablauf der Heizung. Dann passieren zwei Dinge. Das Regenwasser sammelt sich im Innenraum. Es steigt weiter, und wenn es den Scheitel des Fahrers überschritten hat, ohne dass dieser die Türen öffnet, ist das tägliche Ringen zwischen Mensch und Natur wieder einmal zuungunsten des Menschens entschieden worden. Die andere Option ist, dass das getrocknete Laub durch Drehen am Zündschlüssels Feuer fängt. Es kommt zu einer Verpuffung, auch hier wendet sich das Blatt für den Fahrer meist in die falsche Richtung.

   Aber es lauern noch mehr Gefahren. Verdunstete Feuchtigkeit von Schuuhsohlen, warnt der ZDK, schlage sich bei unter null Grad Celcius an den Fensterscheiben nieder und behindere die Sicht. In der Kurve rumst es dann. Für den Fahrer ein Art Blattschuss. Um all das zu verhindern, gibt es nur eine Möglichkeit: Die Motorhaube am Fahrzeug entfernen und die Heizung ausbauen. Dann mit offenen Türen, barfuss und bei über null Grad losfahren. Dann kann eigentlich nichts mehr passieren.
 

 

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