Dinge, so oder so

 

Die Dinge der Woche (08. November 2009)
 
Pharma-Fische


   
Eine wichtige Meldung hat uns trotz schwieriger Wetterbedingungen aus der Alpenrepublik Österreich erreicht. Dies ist der Beleg dafür, dass moderne Datennetze auch in der kalten Jahreszeit tadellos funtionieren, Computerfreaks loben das Winternet. Doch nun zur Nachricht: Am kommenden Montag, so verkündete diese Woche die Deutsche Presse-Agentur, würden in 15 österreichischen Apotheken ausser Medikamenten auch Fisch verkauft. Das ist neu: Bisher bekam man in Apotheken nur Rachenputzer der Marke Fisherman's Friend.

   Bei dem Fisch handelt es sich um kalt-geräucherten Alpenlachs, auch als Eismeersaibling bekannt. Die Fahrer älterer Opel-Modelle kennen das, aber auch alle anderen sollten wissen: Der Eismeersaibling gilt wegen seines hohen Anteils an Omega-3-Fettsäuren als besonders gesund.

   Interessant ist, dass man die Fische ohne Rezept bekommt, obwohl Spuren von Antibiotika nicht ausgeschlossen werden können. Allerdings könne ein Rezept bei der Zubereitung der Fische hilfreich sein. In tiefgefrorenem Zustand ist der Eismeersaibling übrigens bestens geeignet, um Kopfschmerzen zu vertreiben. Einfach auf die Stirn legen und daran glauben.

   Grosse Fischhandelsketten haben auf die Aktion der österreichischen Apotheken betont lachs reagiert. Man fürchte die Konkurrenz nicht. Schliesslich habe man es auch unbeschadet überstanden, als die Hersteller von Zelten dazu übergangen seien, ihre Ware mit Heringen auszuliefern. Die Produzenten von Fischstäbchen wiesen darauf hin, dass die meisten der in den Apotheken angebotenen Fische ungeniessbar seinen. Sie litten unter Schuppenbefall.

   Der Vorstandsvorsitzende des österreichischen Hochseefischerverbandes, Käptn Iglu, zeigte den Apothekern die tiefgefrorene Schulter. In Wahrheit seien die Pharma-Dealer von Fischverkäufern inspiriert worden. Diese verlangen für Frischfisch längst Apothekerpreise.
 

 

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