Erinnern
Sie sich an den Text, der vor einer Woche an dieser Stelle stand?
Wenn nicht, auch nicht schlimm. Wir fragen jetzt nicht den Inhalt
ab. Falls Sie den Text aber zu Ende gelesen haben, dann müsste
Ihnen aufgefallen sein, dass er mitten im Satz abbrach. Bei
normalen Artikeln ist die Sache für die lesende Kundschaft klar:
Typisch Sparmassnahme; jetzt liefern die nur noch halbfertiges
Zeug ab. Etwas anders liegt die Sache bei literarisch ambitioniertem
Stoff. Da kommt die werte Kundschaft ins Grübeln und fragt sich:
Was will uns der Künstler damit sagen?
Der
Künstler, meine Damen und Herren, wollte Ihnen gar nichts damit
sagen. Der Satz war komplett. Ich würde sogar soweit gehen und
von einer Pointe sprechen. Aber einem Blattmacher war etwas
gelungen, was eigentlich nicht möglich ist: Ihm ist der Text
zu tief gerutscht.
Weil wir wissen,
dass der Mensch fehlbar ist, haben wir 25 Sicherheitssysteme
eingebaut, um so einen Fehler auszuschliessen. Dummerweise haben
sämtliche 25 SIcherheitssystme gleichzeitig gepennt (oder waren
Kaffee holen), was rein rechnerisch nur alle 26 Milliarden Jahre
vorkommen darf. Das mag für sie, liebe Leser, zwar ärgerlich
sein, aber Ihnen bleibt immerhin der Trost, dass wir nicht in
der Atomkraftbranche tätig sind.
Selbstverständlich
soll Ihnen der letzte Satz nicht vorenthalten bleiben. Er lautete:
"Und wenn doch mal ein bisschen Blut aus einer Seite tropfen
sollte, nehmen Sie bitte die Zeitung vom Vortag und wischen
Sie es auf." Zugegeben, so aus dem Zusammenhang gerissen
erschliesst sich einem der Witz kaum. Da sehen Sie mal, wie
lohnend es sein kann, dass man alte Zeitungen nicht gleich wegwirft.
Es
gäbe noch manches zu erzählen, etwa über das angespannte Verhältnis
zwischen Blattmachern und Schreibkräften seit der letzten Woche.
Aber sicherheitshalber brechen wir hier ab. Dann ist noch Luft
nach unten.
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