Po-Ebene ist ein schönes
Wort. Nicht nur, weil man damit sowohl gen Italien als auch
auf eine tiefere liegende Körperregion zielen kann. Wenn man
Po-Ebene zusammenschreibt, dann liest man statt Poebene leicht
Pöbene. Das schafft Raum für Poesie.
Wenn
wir uns nun der anatomischen Po-Ebene zuwenden, dann hat das
einen ernsten Hintergrund. Britische Wissenschaftler haben herausgefunden,
dass Körperfett nicht gleich Körperfett ist. Während Fettansammlungen
im Bauchbereich der Gesundheit abträglich sind, schützen ein
dickes Hinterteil und stämmige Oberschenkel vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen
und Diabetis. Wenn Sie wissen wollen, warum das so ist, fragen
Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Wir wollen uns lieber mit den
gesellschaftlichen Folgen beschäftigen, die diese bahnbrechende
Erkenntnis mit sich bringt.
Immer mehr
Frauen mittleren Alters erteilen unternehmungslustigen Männern
mittleren Alters mit folgender Begründung eine Abfuhr: "Nein,
ich kann heute nicht, Ich habe Bauch-Beine-Po." Der Berliner
Brachialkomiker Mario Barth hat es in seinem brachialkomischen
Kinofilm "Männersache" versucht, diese Behauptung
mehrfach mit folgendem Argument zu entkräften: "Bauch,
Beine, Po hast du doch genug. Mach doch lieber Titten."
Als nunmehr aufgeklärter Leser dieser Kolumne können Sie das
Bauch-Beine-Po-Argument künftig wissenschaftlich fundiert zerpflücken.
Wenn im Fitness-Studio nur noch der Bauchspeck auf dem Programm
steht, bleibt mehr Raum für ihn, also Sie.
Lassen
Sie mich in dem Zusammenhang auch einen ehemaligen politischen
Würdenträger der Bundesrepublik Deutschland erinnern, der die
Eigenart besass, Probleme vom Tisch zubekommen, indem er sie
aussass. Ich werde dem Vorbild des grossen Mannes folgen, künftig
länger im Büro herumsitzen, elendlange Kolumnen zu schreiben
und darauf achten, dass mein Sitzfleisch sein Fett abbekommt. |