Wenn nicht alles täuscht,
dann muss die ADAC-Pannenstatistik in weiten Teilen umgeschrieben
werden. Bisher wurde darin über liegengebliebene Fahrzeuge Buch
geführt. Seit einiger Zeit bereitet ein einem japanischen Autohersteller
- auf dem in den vergangenen Wochen schon genug herumgetrampelt
wurde, so dass wir uns das sparen können - die ungewollte Beschleunigung
seiner Fahrzeuge Bauchschmerzen. Weil das amerikanische Verkehrsministerium
den Ingenieuren des Autobauers nicht über den Weg traut, hat
sie nun Fachleute hinzugezogen, die sich mit Beschleunigung
auskennen. Sie bat Raketenforscher der NASA um Hilfe.
Dies
leuchtet im ersten Moment ein, wirft aber bei genauer Betrachtung
Fragen auf. Wenn wir uns vor Augen führen, bei wie vielen Raumflügen
der NASA schon etwas - sagen wir es vorsichtig - schiefgegangen
ist, dann muss man froh sein, dass die National Aeronautics
and Space Administration , die Nationale Luft- und Raumfahrtbehörde,
keine Toyota baut.
Das Merkwürdige
ist, dass das Vertrauen in diesen Verein nach wie vor gross
ist. Weltweit. Immer wieder hört man von Alltagsgegenständen
wie Topfkratzern, elektrischen Zahnbürsten oder Präserativen
mit Erdbeeraroma, bei denen es sich um Abfallprodukte der Raumfahrtindustrie
handeln soll. Das ist stets lobend gemeint. Als ginge es um
Geschenke des Himmels.
Mir ist bereits
seit den späten sechziger Jahren bekannt, dass bei Erfindungen
aus der Raumfahrtindustrie Vorsicht geboten ist. Konkret denke
ich an einen Korkenzieher, der die Korken von Weinflaschen nicht
herausziehen, sondern mit Druck herauspressen sollte. Das Ding
sah aus wie eine überdimensionale Spritze und funktionierte
so: Seine Spitze wurde in den Korken getrieben und Gas in die
Flasche gepresst. Aber nicht der Korken löste sich, sondern
die Flasche zerbarst. Ich sehe heute noch, wie meine Urgrosstante
auf den klatschnassen Perser starrte und lange vor Apollo 13
zu ihrem Gatten sagte: "Hugo, wir haben ein Problem." |