Auch wenn die erste �berlandfahrt
in einem Automobil von einer Frau bewerkstelligt wurde, so ist
Autofahren im Grunde doch M�nnersache. Diesem Naturgesetz kann
auch eine Meldung nichts anhaben, die uns diese Woche vom anderen
Ufer des �rmelkanals erreicht hat. Eine britische Versicherung
will harausgefunden haben, dass M�nner, nur weil sie sich scheuen,
nach dem Weg zu fragen, jedes Jahr einen Umweg von 442 Kilometern
in Kauf nehmen.
Nun weiss ich nicht,
ob man die Verkehrsverh�ltnisse in einem Land, in dem Menschen
nachweislich auf der falschen Strassenseite fahren, �berhaupt
mit unseren vergleichen kann. Ich schw�re beim Profil meiner
Niederquerschnittreifen, dass ich auf meinem Weg ins B�ro noch
nie Hilfe in Anspruch genommen habe - und trotzdem noch keinen
Meter zu viel unterwegs war.
Allerdings
muss ich zugeben, dass auch ich eine gewisse Scheu an den Tag
lege, rechts ranzufahren, wenn ich mal die Orientierung verloren
habe. Warum soll eine Kreatur, deren Lebenszweck in der automobilen
Fortbewegung besteht, stets nach der k�rzesten Strecke Ausschau
halten? Je �lter ich werde, desto mehr gelange ich zu der �berzeugung,
dass der Weg das Ziel ist, was - unter uns gesagt - auch damit
zu tun hat, dass ich oft nach dem Losfahren schon nicht mehr
weiss, wohin ich eigentlich wollte.
Wer
nach dem Weg fragt - und das wiegt f�r mich am schwersten -.
l�uft Gefahr, seiner Illusionen beraubt zu werden. Mir ist das
klargeworden, als ein Kollege von einer Odyssee �ber die schw�bische
Alb berichtete. Nachdem er stundenlang herumgekurvt war, sah
er auf dem Trottoir eine bildsch�ne Frau. Wenn er schon mit
Einheimischen Kontakt aufnehmen m�sse, dachte der Mann, dann
doch mit diesem himmlischen Gesch�pf. Kaum hatte er die Seitenscheibe
heruntergekurbelt, schallten ihm Laute entgegen, die mehr nach
Gebell als nach Sprache klangen.
M�nner,
was soll diese verfahrene Mehrwegdiskussion? Viel wichtiger
ist, dass der Glaube and ie Sch�nheit der Natur nicht auf der
Strecke bleibt. |