Dinge, so oder so

 

Die Dinge der Woche (19. September 2010)


   Bewusst wie
 

   Fragen Sie sich auch manchmal, warum Einstein die Relativitätstheorie eingefallen ist und nicht Ihnen? Die Antwort ist im Grunde simpel. Dass Einstein und nicht Ihnen die Relativitätstheorie eingefallen ist, hat weder mit Einstein noch mit Ihnen zu tun. Schuld ist, wie so oft im Leben, der Schulunterricht.

   In der Schule, hat die Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte bei ihrer Jahrestagung in Dresden festgestellt, sei das Niveau des Biologie-, Chemie- und Physikunterrichts dermassen hoch, dass sich kaum ein Schüler für die Fächer wirklich begeistern könne. Statt ihnen die Grundlagen zu vermitteln, würden Schüler mit Zahlen und Formeln gequält.

   Dies bringt uns zu der relativ einleuchtenden Theorie, dass Deutschland - ein anderer Biologie-, Chemie- und Physikunterricht vorausgesetzt - heute theoretisch mit 80 Millionen Einsteins aufwarten könnte. Wenn wir jedoch bedenken, welches Kopfzerbrechen Einstein der Wissenschaft beschert hat, dann stellt sich die Frage, ob 80 Millionen Einsteins ein Segen wäre.

   Ich persönlich bin heute noch dankbar für den anspruchsvollen Biologie-, Chemie- und Physikunterricht, den ich in meiner Jugend genossen habe. Er hat verhindert, dass mir in einem der oben genannten Fächer ein Nobelpreis verliehen wurde. Also bin ich Journalist geworden. Ob dies wiederum für die Menschheit ein Segen war, ist noch nicht klar. Aber so habe ich die Möglichkeit, Ihnen folgende Geschichte zu erzählen:

   Neulich hat mir ein Schüler via SMS diese Figur gemailt:
\\\\\\//////
(   @   @  )
(     O    )
\----------/

   Wie mir der Schüler erklärte, sei das Kunstwerk mit der Hand am Handy im Physikunterricht entstanden. Ob die Figur Ähnlichkeit mit einer anwesenden Lehrkraft hat, wollte der Schüler nicht sagen. Das ist aber auch nicht unser Thema. Ich habe Ihnen die Figur nur gezeigt, damit Sie sehen, zu welchen kreativen Höhenflügen ein zu anspruchsvoller Physikunterricht führen kann.
 

 

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