Wenn ich gewollt hätte,
dann hätte ich diese Woche vier Audi A 3und fünf iPhones gewinnen
können. Aber was fängt man an mit vier Autos und fünf mobiltelefonen
an, solange man nur einen Gasfuss und zwei Ohren hat.
Kennen
Sie das auch? Sie klicken auf eine Homepage und plötzlich leuchtet
ein Banner auf, auf dem Ihnen ein Riesengewinn versprochen wird.
Weil wir aufgeklärte Menschen sind und schon mal gehört haben,
dass sich die Auszahlung eines solchen Riesengewinns unter Umständen
verzögert, unterstreichen manche Glücksbringerfirmen die Ernsthaftigkeit
des warmen Regens. "Kein Aprilscherz!" las ich neulich.
Kein
Aprilscherz! Und das mitten im Oktober! Da kommt man ins Grübeln.
Ich weiss nicht, wie Sie es mit Aprilscherzen halten. Also ich
bin da konserativ. Ich mache Aprilscherze im April. Das heisst
nicht, dass ich im Oktober nie zu einem Scherz aufgelegt bin.
Aber eben nicht zu einem Aprilscherz. Deshalb gehe ich im Oktober
auch nicht davon aus, dass es sich bei einem Gewinnversprechen
um einen Aprilscherz handelt.
Wechseln
wir das Genre und wenden uns der Automobilbranche zu. Der französische
Hersteller Citroen hat in diesen Tagen ein neues Fahrzeug vorgestellt,
das mit einer Besonderheit aufwartet. Beim neuen C 4 kann der
Fahrer entscheiden, ob er beim Blinken das klassische Relaisklacken
oder lieber Vögelgezwitscher oder Bongotrommeln hören möchte.
Ich gehe davon aus, dass die Meldung der Wahrheit entspricht.
Auch wenn nicht dabei stand, dass dies kein Aprilscherz sei.
Wenn
man als Autofahrer bei der Auswahl des Blinkergeräuschs ein
Wörtchen mitzureden hat, ist das ein Fortschritt. Insofern bin
ich froh, dass ich mir keine vier Audi A 3 rausgelassen habe.
Ich glaube, die können das nicht.
Unserer
Haustechnik ist es gelungen, meinen Computer so zu programmieren,
dass er Gelächter von sich gibt, wenn ich das Wort Aprilscherz
schreibe. Wundern Sie sich nicht, wenn das Wort in dieser Kolumne
noch öfter auftaucht. |