Man hört ja immer, ältere
Menschen hätten nichts mit modernen Kommunikationsmitteln am
Hut. Das stimmt nicht. Ich bin 49 und aus Sicht eines 14-Jährigen
ein Greis. Gleichwohl bin ich seit vielen Jahren Besitzer eines
Mobiltelefons. Ich kann mit dem Ding telefonieren, fotografieren
und neuerdings auch simsen. Hat mir ein 14-Jähriger beigebracht,
während der Kurzzeitpflege.
Diese Woche
habe ich folgende SMS bekommen: "Liebe Nancy! Ich wünsche
dir ALLES GUTE ZUM GEBURTSTAG! Liebe Grüsse aus Wien, René."
Die SMS hat mich am 6. April, 7.12 Uhr erreicht. Ich habe sofort,
um 8.54 Uhr, geantwortet. Ich schrieb René, dass ich weder Nancy
heisse noch eine Nancy kenne. Deshalb sei es mir nicht möglich,
seine versehentlich an mich gesendete SMS weiterzuschicken.
Interessieren würde mich aber, wie er das mit den GROSSBUCHSTABEN
hinbekommen hat. Auf meiner Computertastatur klappt das prima.
Aber auf meinem Mobiltelefon hätte ich den Knopf noch nicht
gefunden.
René hat sich noch nicht
gemeldet. Ich vermute, die Sache mit dem falsch abgeschickten
Geburtstaggruss war ihm peinlich. Am Abend erhielt ich um 17.58
Uhr abermals eine SMS. Da die Telefonnummer eine andere war,
kam sie wohl nich von René. Sie lautete: "Happy B-day from
good old vienna ;)"
Happy B-day,
habe ich mir von meinem Kurzzeitpfleger sagen lassen, heisst
Happy Birthday, glücklichen Geburtstag. Der Strichpunkt mit
Klammer steht für ein freundliches Augenzwinkern. Ich habe noch
nie ein freundliches Augenzwinkern zum Geburtstag verschickt,
aber ich bin auch alt. Gleichwohl war ich dankbar für den Gruss.
Er hat mich an "Vienna Calling" erinnert, von Falco,
dem grössten Popstar, den Wien hervorgebracht hat. Hab mir den
Song reingezogen. Auf Schallplatte. Grossartig!!!
Falls
jemand da draussen Nancy heisst und am 6. April Geburtstag hatte:
Liebe Nancy, Deine Wiener Freunde haben an dich gedacht, aber
die Grüsse an mich geschickt. Nachträglich auch von mir noch:
Happy B-day ;)
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