Wir wissen nicht,
liebe Leser, wohin es Sie in diesen Sommerferien treibt. Mein
Reiseziel steht fest: Das Jahr 2269. Wie ich aus intensiver
Begutachtung der "Star-Trek"-Filme weiss, ist dort
Beamen von einem Ort zum anderen in Sekundenschnelle m�glich.
Die Menschen tragen schicke Ganzk�rperanz�ge mit eingebautem
Handy und von Finanzkrisen in der Konf�rderation der Vereinigten
Planeten habe ich noch nie geh�rt.
Vermutlich
fragen Sie sich, wie ich dahin kommen will. Das ist kein Problem.
Auf der US-Kleinazeigen-Webseite Craigslist.de wird ein Freiwilliger
zum Testen der ersten Zeitmaschine gesucht, wie die Kollegen
von Tagesschau.de melden. Der Proband darf nicht gr�sser als
190 Zentimeter und nicht schwerer als 105 Kilogramm sein.
Ich
passe perfekt in dieses Raster. Der Chrononaut genannte Freiwillige
muss unterschreiben, dass er den Lauf der Geschichte in keiner
Weise ver�ndert. Wenn es um die Zukunft geht, kann ich dem folgen,
aber was macht es aus, ein bisschen in der Vergangenheit auf
den Putz zu hauen? Aber ich w�rde mich beherrschen, falls man
mich ausw�hlt. Ich verspreche auch, mich um den Hund zu k�mmern,
der bei einem Test in die Vergangenheit geschickt wurde - und
jetzt unauffindbar ist.

Ausserdem
m�ssen drei Leumundszeugen benannt werden, die einen guten Charakter
bescheinigen. Ich bin sicher, zwei Kollegen von mir und mein
Chef sind allzu gern bereit. Vor allem, wenn ich in Aussicht
stelle, dass ich gut erholt aus den Ferien zur�ch kommen werde,
ohne eine Sekunde weg gewesen zu sein. Das Gute an Zeitreisen
ist ja, dass man zur�ck kommen kann, wann man will.
Ein
kleines Honorar versprechen die Veranstalter auch: 3000 Dollar
- das sind umgerechnet 2100 Euro - und die Medienrechte an dem
Abenteuer. Das sollte drei Wochen Badeurlaub auf dem Planeten
Vulkan mit einer schicken spitzohrigen Blondine an meiner Seite
reichen.
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