Ein kluger Mensch
hat einmal gesagt, ein wahrer Mann muss in seinem Leben veir
Dinge gemacht haben: Einen Sohn zeugen, einen Baum pflanzen,
ein Haus bauen und einmal einen Zwölfzylinder über die Autobahn
jagen. Ich habe keine Ahnung, wer der Typ war, aber nach seiner
Definition bin ich leider nur eine halbe Portion - mir fehlt
ein Sohn und der Zwölfzylinder.
Die
Schweden geben sich nicht mit vier Aufgaben ab, denen sich ein
echter Kerl stellen muss. In einer neuen TV-Show werden gleich
"99 Dinge, die Sie vor Ihrem Tod machen sollten" eingefordert.
Die unappetitlichen Dinge will ich Ihnen lieber ersparen. Nur
so viel: "Einen Furz anzünden" ist noch eine der harmloseren
Sachen.
Was mir allerdings sehr gut
gefallen hat, ist die Aktion von Arturas Zuokas. Der Herr ist
Oberbürgermeister in Vilnius, der Hauptstadt von Litauen - und
gar nicht zimperlich, wenn es um Falschparker geht. Mit einem
Panzer des Militärs walzt er einen dicken Daimler platt. der
verkehrswidrig links geparkt ist. In dem Video schimpft er über
Ferraris oder Rolls-Royce-Luxusschlitten, die immer an denselben
Stellen die Strasse blockieren. "Das wird auch euch passieren,
wenn ihr falsch parkt", verkündet er mit festen Blick in
die Kamera.
Für mich klingt das nach
einer etwas brachialen Variante des Wettbewerbs "Unser
Dorf soll schöner werden". Aber leider war das ganze lediglich
eine PR-Aktion fürs Fernsehen - und der S-Klasse-Daimler sowieso
schrottreif. Mir als "Mit-dem-Fahrrad-ins-Büro"-Fahrher
gehen Autos, die den Weg versperren, seit langem auf den Geist.
Bei der Bundeswehr stehen doch bestimmt etliche Panzer herum,
die nicht mehr für die Verteidigung der Demokratie gegen den
bösen Feind im Osten gebraucht werden. Könnte man die nicht
einer neuen, sinnvollen Verwendung zuführen?
Als
Pilotprojekt könnte ich mir gut den Stuttgarter Westen vorstellen.
Dort gehört schon lange mal ordentlich aufgeräumt. Ich stelle
mich gern als Fahrer zur Verfügung. Ach ja, wie viele Zylinder
hat eigentlich so ein Panzer?
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