Dinge, so oder so

 

Die Dinge der Woche (20. November 2011)
 
   Klobal
 

   An diesem Samstag ist es nicht nur der 19. November. An diesem Samstag ist es auch Welttoilettentag. Wer will, kann sich das merken, da der 19. November immer auf den Welttoilettentag fällt. Und umgekehrt. Der Welttoilettentag ist ein weltweites Ereignis. Er wird von den Vereinigten Nationen seit 2001 getragen und, wenn man so will, klobal begangen.

   Zum Feiern ist niemand zumate, da der Welttoilettentag im Kern eine ernste Angelegenheit ist. Er wurde wegen der katastrophalen hygienischen Verhältnisse in armen Ländern und den daraus resultierenden gesundheitlichen Folgen ins Leben gerufen und nicht, weil die Klos in deutschen Wohngemeinschaften in einem erbärmlichen Zustand sind. Im Grudne taugt der Welttoilettentag nicht für eine auf Heiterkeit bedachte Kolumne wie diese.



   Frau C. aus M. sieht das anders. Sie hat uns vor Wochen schon auf den nahenden Welttoilettentag aufmerksam gemacht. Vermutlich, weil sie der Meinung ist, dass der Welttoilettentag zu dieser Kolumne passt wie der Klodeckel auf die Schüssel. Frau C. schreibt das nicht, weil sie höflich ist. Aber sie denkt es wohl. So wie wir denken, dass der Welttoilettentag eine Fundgrube für Kalauer der allerbilligsten Sorte ist und dass jeder ernstzunehmender Kolumnist besser die Finger davon lässt.

   Wie unsere Recherche ergeben hat, wird der Welttoilettentag von einem durch und durch nichtkommerziellen Geist getragen. Der Anfangsverdacht, dass die weltweit bestens vernetzte Sanitär- und Klempnermafia dahinter steckt, hat sicht nicht erhärtet. Dennoch gibt es Branchen, die sich auch an so ein Non-Profit-Ereignis dranhängen und hoffen, damit Reibbach zu machen. Uns ist das klargeworden, da Frau C. durch eine bundesweite versandte E-Mail einer Fotoagentur auf den Welttoilettentag aufmerksam geworden ist. Offenbar hat die Agentur darauf spekuliert, dass viele Blätter auf das Thema aufspringen und die Klofotos bringen.

   Selbst am Welttoilettentag versuchen Geschäftemacher sich eine goldene Nase zu verdienen. Widerlich!
 

 

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