Früher hat einem als ersten
Mann im Staat ein Pressesprecher gereicht. Das war der, der
in der Öffentlichkeit was sagte, wenn man als erster Mann im
Staat gerade nicht konnte. Oder nicht wusste, was man sagen
soll. Man ist als erster im Staat ja auch nur ein Mann. Seit
dieser Woche wissen wir, dass man als erster Mann im Staat auch
einen Anrufbeantworter braucht. Das ist derjenige, der antwortet,
wenn der erste Mann im Staat auf einen Anrufbeantworter gesprochen
hat.
An diesem Beispiel aus dem Ressort
Öffentlichkeitsarbeit lässt sich erkennen: Nicht nur das Leben
wird immer komplizierter, auch die Politik wird's. Das lässt
sich schön an den Vornamen ablesen, die frischgebackene Eltern
für ihre Kinder aussuchen. In den siebziger Jahren, als die
Welt noch übersichtlich erschien und sich die Menschheit in
Schlaghosenträger und Nichtschlaghosenträgern einteilen liess,
waren Heinz-Rüdiger und Anne-Sophie gross in Mode.
Je
komplizierter aber die Welt im Lauf der Jahre wurde, desto zwei-
bis einsilbiger gerieten die Vornamen. Es begann die Ära von
Anna und Max. Man braucht keine prophetischen Gaben, um schon
jetzt schon zu wissen, welcher mänliche Vorname im eben angebrochenen
Jahr das Rennen machen wird: Wulff.
Da
nützt auch nichts, dass die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie
und Terrarienkunde die Erdkröte zum Froschlurch des Jahres 2012
auserkoren hat. Der Wulff wird das Rennen machen. Zu recht!
Wulff ist ein bockstarker Vorname. Den kann im Grunde jeder
Hofhund akzentfrei aussprechen. Wulff ist die Kurzform von Wulffgang,
nicht zu verwechseln mit dem despektierlichen Ruf "Wulff
gang!"
Kommende Woche wollen wir
an dieser Stelle eine kleine Serie mit Spar- und Anlegetipps
für jederman starten. Wir haben eine in diesem Punkt nie versiegene
Quelle aufgetan: Unseren ersten Mann im Staat. Wer etwas gegen
die Veröffentlichung einzuwenden hat, möge sich unter 0178/8380065
melden. Unser Anrufbeantworter ist jederzeit zu sprechen.
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