Dinge, so oder so

 

Die Dinge der Woche (19. Februar 2012)
 
Unterwegs
 

   War diese Woche nicht vor der Tür und trotzdem wahnsinnig viel unterwegs. Bin derzeit ständig im Internet unterwegs. Seit einigen Tagen auch im Facebook. Auf Facebook publiziere ich unter einem Künstlernamen. Das ist eine feine Sache. Wenn man unter einem Künstlernamen auf Facebook publiziert, kann man sich unter seinem echten Namen bei sich selbst melden und sich beispielsweise als Hornochse beschimpfen. Da ich, wie gesagt, noch neu im Facebook-Fach bin, weiss ich noch nicht, ob das für die Psyche gut ist, wenn man sich öffentlich selbst beleidigt.



   Ein klein wenig komme ich mir vor wie jene Leute, die sich mit Elektrozigaretten das Rauchen abgewöhnen wollen, Oder damit auf eine vermutlich weniger schädliche Zigarette umsteigen wollen. Man weiss noch nicht, was dabei herauskommt. Leider sit mir der Griff zu den E-Glimmstängeln verwehrt. Dazu müsste ich erst mal richtig rauchen lernen.

   Aber zurück ins Netz. Obwohl ich diese Woche keinen Fuss vor die Tür gesetzt habe, weiss ich, dass im Stuttgarter Schlossgarten in grösserem Umfang ein Baumschnittkurs abgehalten wurde. Viele Menschen hat das so erzürnt, dass sie im Internet schrieben, sie könnten nun nicht mehr unbeschwer durch diese Stadt gehen. Vermutlich werden sie nur noch auf Facebook unterwegs sein. Manche haben auch geschrieben, dass sie der Stadt den Rücken kehren wollen.

   Frau Elke L. ist schon einen Schritt weiter. Sie schrieb am Mittwoch, 9:09 Uhr: "Zum Glück bin ich vor einigen Jahren rausgezogen. Auf dem Land hat es zwar sehr viele Altnazis, aber mit denen muss man ja nicht sprechen und nichts unternehmen. In Stuttgart werde ich keinen Cent mehr ausgeben."

   Ich glaube, ich kann Frau Elke L. verstehen. Aber gerade deshalb will ich Frau Elke L. vor sich selbst in Schutz nehmen. Liebe Frau Elke L., seien Sie vorsichtig mit Formulierunge wie "Altnazis". Was, wenn Sie einer von denen verklagt, weile r der Ansicht ist, dass er gar nicht alt sei.
 

 

Zurück