Ich bin mir nicht sicher,
aber ich glaube, wenn ich die Wahl h�tte zwischen PET-Flasche
und Mensch, ich w�rde mich f�r Mensch entscheiden. Gut, als
PET-Flasche bliebe einem, wenn man von der Kohlens�ure absieht,
mancher Druck erspart. Man m�sste sich nicht das Hirn zermartern,
wie man beim Jahreslohnsteuerausgleich das Finanzamt um f�nf
Cent bescheissen kann. Man st�nde nicht morgens vor dem Spiegel
und dem Problem: "Was soll ich heute anziehen?"
Das
scheint mir �berhaupt das Sch�nste am PET-Flaschen-Dasein zu
sein: Alle sehen gleich aus. Konkurrenzdenken f�llt flach. Das
ist gelebter Kommunismus in seiner reinsten Form.
Wenn
ich aber an das Ende denke, dann zucke ich zusammen. In irgendeinem
abgelegten Schulranzen jahrelang vor mich hinzugammeln, das
k�nnte ich ertragen. Auch die Vorstellung "thermisch weiterverwendet"
zu werden, wie es so sch�n heisst, wenn eine PET-Flasche in
der M�llverbrennung landet, schreckt mich nicht. Nein, der eigentliche
Horror w�re die Wiederverwertung. Als Granulat aufbereitet zu
werden und fortan die F�llung f�r einem Teddyb�ren abgeben zu
m�ssen. Oder als Leitpfosten an einer Kreisstrasse die F�sse
in den Bauch zu stehen.
Ich glaube,
ausser dem Menschen wird inzwischen alles recycelt. Computer,
Pr�servative, Matratzenschoner, Goldhamster - nichts ist vor
Zweckentfremdung durch WIedergeburt sicher. Fr�her habe ich
immer gedacht, wenn ich schon nicht fliegen kann wie ein Vogel,
m�chte ich wenigstens ein Flugzeug sein. Aber selbst ausrangierte
Flieger, habe ich gelesen, werden von einem Unternehmen bei
Aschaffenburg in Einzelteile zerlegt und zu Konferenztischen,
Jackenst�ndern oder Bilderrahmen verarbeitet.
Nur
mal angenommen, man wird, einst stolze Tragfl�che eines Kampfbombers,
zu einem Wohnzimmertisch umgemodelt. Irgendwann kommt so ein
Vollidiot von Hausherr daher, mustert einen von allen Seiten
und sagt: "Schatz, jetzt, wo die Kinder aus dem Haus sind,
brauchen wir das Ding nicht mehr. Vielleicht k�nnte man daraus
eine Tragfl�che machen." Dann doch lieber Mensch.
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