Auch wenn ich am Heck meines
Wagens keinen "Ich bremse auch für Tiere"-Aufkleber
spazierenfahre, so tu ich es doch, für Tiere bremsen. Ausserdem
bremse ich für Kinder, für Rentner, für Schwangere, für Menschen
mit und ohne Migrationshintergrund. Ich würde sogar für Bremsen
bremsen, allerdings nur für männliche Bremsen. Männliche Bremsen
ernähren sich für gewöhnlich von Blumennektar. Weibliche Bremsen
sind Blutsauger.
Meine Führerscheinprüfung
ist schon ein paar Jahre her. Hätte ich damals ein Gelübde abgelegt,
dass ich auch für weibliche Bremsen in die Eisen trete, würde
ich mich daran erinnern.
Neulich hat
sich eine Bremse auf meine Stirn gesetzt. Noch ehe ich mich
vergewissern konnte, ob es sich um ein männliches Tier handelt,
schlug die Frau, die neben mir stand, zu und das Tier in die
Flucht. Ich habe geflucht, liess mich aber davon überzeugen,
dass eine Frau eine Artgenosssin auch aus dem Augenwinkel heraus
erkennt.
Mesit bremse ich spontan,
wenn es die Verkehrslage erfordert. Doch schon heute weiss ich,
dass ich im Jahre 2014 vor einem Kino bremsen, anhalten, aussteigen
und mir den Film über die Kuh Yvonne anschauen werde. Yvonne
hatte im vergangenen Sommer als "die Kuh, die ein Reh sein
will" eine gewisse Berühmtheit erlangt. Yvonne war in Oberbayern
ausgebüxt und hatte sich wochenlang im Wald versteckt. Nun soll
das Schicksal von Yvonne (Arbeitstitel "Cow on the run",
zu deutsch "Kuh auf der Flucht") mit einem Bugdet
von 30 Millionen verfilm werden. Tierschützer haben der 3-D-Produktion
ihren Segen gegeben, weil es sich um einen Animationsflim handelt
und nicht die reale Yvonne vor die Kamera gezerrt wird.
In
einem Waldstück, in dem Yvonne vermutet wurde, war das Tempolimit
von 100 auf 30 gesenkt worden, was das Bremsen erleichtert hätte.
Ich bin wahnsinnig gespannt, ob es auch in dem Film vorkommt.
|