Dinge, so oder so

 

Die Dinge der Woche (30. September 2012)
 
Ära einer Ente
 

   Achtung, die SPD-Parteizentrale informiert brandaktuell: Es entbehrt jeglicher Grundlage, jetzt schon darüber zu spekulieren, wer 2013 Kanzlerkandidat der SPD sein wird. Die Parteiführung hat mehrfach darauf hingewiesen, dass die Sache erst Anfang nächsten Jahres entschieden wird. Wenn jetzt einzelne Publikationen behaupten, es sei bereits eine Entscheidung zugunsten von Peer Steinbrück gefallen, dann kann man dies nur als Zeitungsente bezeichnen. Um es mal deutlich zu sagen: Eine solche Meldung ist kompletter Blödsinn, es gibt nichts Neues. Da versuchen Leute, von aussen Unruhe in die Partei zu tragen. Leute, die vom Innenleben der SPD keine Ahnung haben. Aber wir lassen uns nicht beirren.



   Soviel, haha, kann man aber vielleicht doch sagen: Michael Schuhmacher ist bezüglich der Kandidatenfrage aus dem Rennen. Ihm fehlt als Rennfahrer einfach das Gefühl dafür, dass man in der SPD auch mal bremsen muss, um alle mitzunehmen. Mit Vollgas kann man so eine Partei nicht führen. Ausserdem hat er ein bisschen ein Problem mit der Vermögensabgabe, die wir planen.

   Damit haben wir als Sozialdemokraten aber nichts gesagt, dass Schuhmachers Karriere als Formel-1-Pilot beendet ist. Interpretieren Sie bitte hier nichts rein. Jeder hat lesen können, dass in dieser Frage vor Oktober keine Entscheidung fallen wird. Nur weil jetzt Herbst ist, fallen die Entscheidungen nicht schneller, meine Damen und Herren von der Presse. Sie können über Lewis Hamilton als Schuhmacher-Nachfolger natürlich so viel spekulieren, wie Sie wollen. Aber auch in dieser Frage gibt es, soweit wir wissen, einen festen Zeitplan, und der Automobilkonzern Mercedes ist, da sind wir uns ziemlich sicher, genauso windfest wie die SPD. Sie kennen ja den alten Spruch: Wer dem Druck den Öffentlichkeit nachgibt, der hat schon verloren.

   Und wenn wir schon mal beim Dementieren sind: Kurt Beck ist und bleibt Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz. Unser früherer Parteichef hat klar gesagt, dass er die volle Legislaturperiode im Amt bleiben wird, also bis 2016. Ist daran irgendetwas missverständlich? Nur weil beim Ausbau des Nürburgrings ein paar windige Geschäftemacher einzelne Mitglieder der Landesregierung an der Nase herumgeführt haben, verzichten wir Sozialdemokraten doch nicht auf unseren besten Nerd im Stall. Kurt Beck ist, daran muss noch einmal erinnert werden, der dienstälteste Ministerpräsident Deutschlands, und diese Ära ist entgegen allen Unkenrufen noch lange nicht zu Ende.



   Viele Menschen behaupten ja, dass an Freitagen stets doch noch das geschehe, was von Montag bis Donnerstag dementiert worden sei. An Fretagen, so sagen sie, würden überdurchschnittlich oft wichtige Entscheidungen bekanntgegeben, weil man wahrscheinlich am Wochenende seine Ruhe haben wolle. Wir können Ihnen versichern: Ein solcher Entscheidungsstau existiert diese Woche nicht. Wir wünschen Ihnen daher schon jetzt, an diesem Donnerstag, ein geruhsames Wochenende. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
 

 

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