Dinge, so oder so

 

Die Dinge der Woche (30. September 2012)
 
Rücken!
 

   Schon einmal haben wir diese Woche das folgende Problem erörtert. Wir werden es wieder tun. Und wieder. Und wieder. So wie die Schalmeien auf Volks- und Oktoberfest im Sekundentakt ein "Prosit der Gemütlichkeit" verkünden.

   Auch wenn Millionen und Abermillionen Menschen in diesen Tagen wieder unbeschwert über Wasen und Wiesn schlendern und die andächtige Stille an diesen Orten der Glückseligkeit und des Frohsinns geniesen, so kommen wir nicht umhin, einen Warnruf loszulassen, auf dass er, getragen von einem närrischen "Ois, woi, gsuffa", auch in den letzten Winkel der Feststätten dringe, unter die Tische und Bänke und hinein in die Klos und Ausnüchterungszellen.

   Genaugenommen rufen nicht wir, sondern die Orthopäden. Sie erinnern aus gegebenen Anlass die Menschheit daran, dass auch dem heitersten Treiben etwas Düsteres innewohnt. Dass auch der noch so ausgelassene Rummel mit Schmerzen enden kann. Kurzum, es geht um den Rücken. Um die gute alte Bandscheibe, der in modernen Fahrgeschäften doch schwer zugesetzt werde.

   Gerade wir Älteren werden diese Botschaft nicht ohne Häme vernehmen, haben wir uns doch seit Jahrzehnten den in Achterbahnen und Karusellen drohenden Torturen widersetzt und sind schnurstracks hinein in die Bierzelte marschiert, um Nieren, Blasen und Harnleiter, wie von den Gesundheitskassen wärmstens empfohlen, hektolilterweise mit reinstem Gerstensaft zu spülen.

   Aber natürlich, wir sind ja nicht blöd. Auch in diesen überdachten, wohlig beheizten Schutzräumen droht bisweilen Ungemach, wenn man im Überschwang einen Bierkrug über den Schädel gezogen bekommt. Oder man in einem ausgelassenen Moment auf der Bierbank stehend ins Wanken gerät und mit der Stirn am Nachbartisch aufschlägt. Das alles ist so erfreulich nicht. Aber Hauptsache dem Rücken geht es gut.
 

 

Zurück