Schon einmal haben wir diese
Woche das folgende Problem erörtert. Wir werden es wieder tun.
Und wieder. Und wieder. So wie die Schalmeien auf Volks- und
Oktoberfest im Sekundentakt ein "Prosit der Gemütlichkeit"
verkünden.
Auch wenn Millionen und
Abermillionen Menschen in diesen Tagen wieder unbeschwert über
Wasen und Wiesn schlendern und die andächtige Stille an diesen
Orten der Glückseligkeit und des Frohsinns geniesen, so kommen
wir nicht umhin, einen Warnruf loszulassen, auf dass er, getragen
von einem närrischen "Ois, woi, gsuffa", auch in den
letzten Winkel der Feststätten dringe, unter die Tische und
Bänke und hinein in die Klos und Ausnüchterungszellen.
Genaugenommen
rufen nicht wir, sondern die Orthopäden. Sie erinnern aus gegebenen
Anlass die Menschheit daran, dass auch dem heitersten Treiben
etwas Düsteres innewohnt. Dass auch der noch so ausgelassene
Rummel mit Schmerzen enden kann. Kurzum, es geht um den Rücken.
Um die gute alte Bandscheibe, der in modernen Fahrgeschäften
doch schwer zugesetzt werde.
Gerade
wir Älteren werden diese Botschaft nicht ohne Häme vernehmen,
haben wir uns doch seit Jahrzehnten den in Achterbahnen und
Karusellen drohenden Torturen widersetzt und sind schnurstracks
hinein in die Bierzelte marschiert, um Nieren, Blasen und Harnleiter,
wie von den Gesundheitskassen wärmstens empfohlen, hektolilterweise
mit reinstem Gerstensaft zu spülen.
Aber
natürlich, wir sind ja nicht blöd. Auch in diesen überdachten,
wohlig beheizten Schutzräumen droht bisweilen Ungemach, wenn
man im Überschwang einen Bierkrug über den Schädel gezogen bekommt.
Oder man in einem ausgelassenen Moment auf der Bierbank stehend
ins Wanken gerät und mit der Stirn am Nachbartisch aufschlägt.
Das alles ist so erfreulich nicht. Aber Hauptsache dem Rücken
geht es gut.
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