Man muss kein Prophet sein,
um vorherzusagen, dass es im Luftraum über Deutschland eng werden
wird. Am Montag startet die Deutsche Post DHL einen fünftägigen
Probelauf, in dem es darum geht, Medikamente mittels Drohne
von einem Rheinufer zum anderen zu bringen. Vor wenigen Tagen
hatte der Online-Händler Amazon angekündigt, künftig Päckchen
mit Mini-Drohnen zustellen zu wollen. Versuche mit weit unter
Tariflohn fliegenden Lebenddrohnen seien "äuserst positiv"
verlaufen.
Wenn die Zeichen nicht täuschen,
dann steuern wir auf das letzte Weihnachtsfest zu, an dem alteingesessene
Himmelsboten wie das Christkindl oder der Weihnachtsmann ungestört
ihrer Arbeit nachgehen können. Die Pilotenvereinigung Cockpit
sieht am Horizont "chaotische Zustände auch abseits eingefahrener
Flugrouten" heraufziehen und fordert "Keine Macht
den Drohnen". Eine CSU-Landungsgruppe hat sich zu einer
ausserordentlichen Klausurtagung nach Wildbad Kreuth zurückgezogen,
bei der ausserordentlich viel gesoffen und ein Papier mit dem
Arbeitstitel "Himmelsmaut für zivile Marschflugkörper aus
dem Ausland" ausgebrütet werden soll.

Zeitungsverlage
tragen sich mit dem Gedanken, den irdischen Zustelldienst einzustellen
und die Blätter mittels Drohnen zu verteilen. Da Briefkästen
den Flugkörpern Schwierigkeiten bereiteten, werde der Einwurf
über Kamine erwogen. Dass es zu einer Kollision mit dem Christkind
oder dem Weihnachtsmann kommen könne, sein unwahrscheinlich,
so der Verlegerverband. Deren Tätigkeit beschränke sich auf
die Nacht, Zeitungen werden frühmorgens ausgeliefert.
Kurz
vor Redaktionsschluss erreichte uns die Meldung, dass der weltgrösste
Paketdienst UPS ebenfalls über den Einsatz von fliegenden Transportrobotern
nachdenke. Selbst für den Fall, dass eine Lieferung dem Fluggerät
entgleitet, sei Vorsorge getroffen worden, heisst es. Dann mache
die UPS-Drohne "Ups!".
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