Dinge, so oder so

 

Die Dinge der Woche (08. Dezember 2013)
 
Ups!
 

   Man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass es im Luftraum über Deutschland eng werden wird. Am Montag startet die Deutsche Post DHL einen fünftägigen Probelauf, in dem es darum geht, Medikamente mittels Drohne von einem Rheinufer zum anderen zu bringen. Vor wenigen Tagen hatte der Online-Händler Amazon angekündigt, künftig Päckchen mit Mini-Drohnen zustellen zu wollen. Versuche mit weit unter Tariflohn fliegenden Lebenddrohnen seien "äuserst positiv" verlaufen.

   Wenn die Zeichen nicht täuschen, dann steuern wir auf das letzte Weihnachtsfest zu, an dem alteingesessene Himmelsboten wie das Christkindl oder der Weihnachtsmann ungestört ihrer Arbeit nachgehen können. Die Pilotenvereinigung Cockpit sieht am Horizont "chaotische Zustände auch abseits eingefahrener Flugrouten" heraufziehen und fordert "Keine Macht den Drohnen". Eine CSU-Landungsgruppe hat sich zu einer ausserordentlichen Klausurtagung nach Wildbad Kreuth zurückgezogen, bei der ausserordentlich viel gesoffen und ein Papier mit dem Arbeitstitel "Himmelsmaut für zivile Marschflugkörper aus dem Ausland" ausgebrütet werden soll.



   Zeitungsverlage tragen sich mit dem Gedanken, den irdischen Zustelldienst einzustellen und die Blätter mittels Drohnen zu verteilen. Da Briefkästen den Flugkörpern Schwierigkeiten bereiteten, werde der Einwurf über Kamine erwogen. Dass es zu einer Kollision mit dem Christkind oder dem Weihnachtsmann kommen könne, sein unwahrscheinlich, so der Verlegerverband. Deren Tätigkeit beschränke sich auf die Nacht, Zeitungen werden frühmorgens ausgeliefert.

   Kurz vor Redaktionsschluss erreichte uns die Meldung, dass der weltgrösste Paketdienst UPS ebenfalls über den Einsatz von fliegenden Transportrobotern nachdenke. Selbst für den Fall, dass eine Lieferung dem Fluggerät entgleitet, sei Vorsorge getroffen worden, heisst es. Dann mache die UPS-Drohne "Ups!".

 

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