Dinge, so oder so

 

Die Dinge der Woche (05. Januar 2014)
 
Werbeblock
 

   Fernsehen wird immer anstrengender. Wollte mir neulich einen Action-Film reinziehen. Bevor es zur Sache ging, wurde in einer Einblendung darauf hingewiesen, dass in dem Film Schleichwerbung betrieben werde. Schleichwerbung klingt vermutlich zu schmierig, deshalb stand da Product-Placement.

   Eigentlich wollte ich mich entspannen, aber der Hinweis auf die Schleichwerbung liess mir keine Ruhe. Ich hielt Ausschau nach Werbebotschaften, was mich jedoch dermassen anstrengte, dass ich nach 20 Minuten eingeschlafen war. Das einzige Produkt, an das ich mich erinnern kann, war der Sportwagen des Hauptdarsteller. Der Typ jedoch war mit der Karre so schnell unterwegs, dass von Schleichwerbung kaum die Rede sein kann.

   Soweit ich gesehen habe, war nicht mal das Merkenemblem der Karre zu erkennen. Da wird bei jedem München-"Tatort" der Dienstwagen der Kommisare werbeträchtiger ins Bild gerückt.



   Ein Kollege von mir hat auf seiner Facebuch-Pinnwand das Foto eines Nussnougatcreme-Glases gezeigt, weil es wie ein Schneemann aufgemacht war. Zu dem Bild schrieb er: Wenn es schon nicht schneie, dann freue er sich wenigstens über diesen Schneemann. Ganz wohl war ihm die Sache wohl nicht, denn er fragte mich, ob er sich damit der Schleichwerbung schuldig gemacht habe. Nein, antwortete ich. Schleichwerbung sei das schon deshalb nicht, weil er es aus freien Stücken getan und nicht versucht habe, von dem Nussnougatcreme-Hersteller eine Gegenleistung zu bekommen (was, unter uns gesagt, dämlich ist). Angesichts des Produkts würde ich im besten Fall von Streichwerbung sprechen.

   In der Hoffnung, dass wenigstens für mich ein Stück vom Kuchen abfällt: Der Film heisst "Iron Man 2", Hauptdarsteller Robert Downey Jr. fährt einen Audi R8 Spider, die Münchener Bullen fahren einen 5er-BMW und der Brotaufstrich ist von Nutella, was übrigens nur mit Butter schmeckt. Mit diesen Produktinformationen schleiche ich mich.

 

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