Dinge, so oder so

 

Die Dinge der Woche (20. April 2014)
 
Eier! Eier!
 

   Zeitungskolumnen mit Eiern in der Überschrift laufen das ganze Jahr über gut. Besonders gut laufen sie an Ostern, was daran liegen könnte, dass man sich nach dem Genuss von Texten mit Eiern in Überschriften problemlos vor den Cholesterinspiegel stellen kann.

   Sie merken, es wird heute ein Eiertanz, was mutig ist, da gegen Ende der Karwoche der Mensch aus religiösen Gründen in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist. Wer das Tanzbein schwingt, läuft Gefahr, von einem göttlichen Blitz getroffen zu werden. Was sind schon göttliche Blitze, mögen Freunde solider Rockklänge raunen, wurden sie diese Woche doch von einer Nachricht niedergestreckt. Die australische Rockband AC/DC (auf gut Deutsch: Wechselstrom/Gleichstrom), hiess es, habe sich aufgelöst. Stunden später nahmen die noch völlig aufgelösten Fans das Dementi zur Kenntnis, verzichteten aber pietätvoll auf Freudentänze.



   Vom oben erwähnten Eiertanz ist es nur ein Katzensprung zu einem berühmt-berüchtigten Italiener, der künftig in einem Altenheim aushelfen wird. Aus vier Jahren Haft, die Herrn Berlusconi ursprünglich aufgebrummt wurden, sind vier Wochenstunden Sozialdienst geworden. Der Fall zeigt, wie flexibel die italienische Rechtsprechung ist, wenn es Berlusconi an die Eier geht. Wir sollten uns überlegen, ob Uli Hoeness statt im Knast nicht besser beim TSV 1860 München als C-Jugendtrainer aufgehoben wäre.

   Blasen Kinder immer noch Ostereier aus? Oder kommen Eier bereits ausgeblasen auf die Welt? Ich stamme aus einer Generation, die sich dem Problem Eierausblasen nie gestellt hat. Wir haben die Eier ausgesaugt. Hätte es damals Salmonellen gegeben, wir wären allesamt noch vor Karfreitag eingegangen. Ich vermute, das Austrinken von Eiern gilt als Einstiegsdroge. Meinen ersten Rausch hatte ich von Eierlikör.

   Sie meinen, dieser Text sei nicht rund gelaufen, er habe über weite Strecken geeiert? Könnte am Thema gelegen haben. Oder daran, dass das Eieraustrinken Spuren hinterlassen hat.

 

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