Dieser Sommer wird als der
Sommer in die Geschichtsb�cher eingehen, in dem die Menschen
sich K�bel mit Eiswasser �ber den Kopf sch�tteten. Sie taten
es nicht, weil die Temperatur danach war, sie taten es f�r einen
guten Zweck, um das Augenmerk der Welt auf die seltene Nervenkrankheit
Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) zu richten und Spenden f�r
deren Erforschung zu sammeln.
Sie merken,
meine lieben Leser, das Thema ist ernst, da verbietet sich die
sonst hier �bliche Heiterkeit. Ice Bucket Challenge heisst der
Brauch der Saison, der erst durch Netzvideos zum globalen Ph�nomen
wurde. Wer sich in den vergangenen Wochen durch die Videomaschine
YouTube klickte, kam sich vor, als glotzte er in eine Nasszelle.
Kaum eine Promi-Nase, die nicht wie ein begossener Pudel in
die Kamera linste.

Bis
zuletzt war unsere Redaktion unschl�ssig dar�ber, ob sie sich
auch der Eisk�belherausforderung, so der h�bsche deutsche Begriff
f�r die Sp�l-Show, stellen m�sse. Sie begn�gte sich damit, Eisw�rfel
in Cocktailgl�ser plumsen zu lassen, und war an k�hlen Abenden
auch einem Schl�ckchen Gl�hwein nicht abgeneigt.
Was
wird sonst von diesem Sommer in den unterk�hlten Hirnen bleiben?
Vielleicht, dass nun, da die Eisw�rfelflut abebbt und das Ende
der Reisewelle naht, der ADAC seine Stauberater abzieht und
zu Staubberatern umschult. Im h�uslichen Bereich sind Fachleute
gefragt, d�rfen doch von diesem neuen Monat an auf Geheiss der
Europ�ischen Union nur Staubsauger mit maximal 1600 Watt Leistung
produziert werden.
1600 Watt, was soll
denn das, rufen leistungsorientierte Haushaltsvorst�nde. Das
ist ja nicht mal halb so viel wie mein Turbof�n bringt. Nach
dem Ende der Gl�hdirnen, dem Siegeszug der Energiesparschlampen
und dem Dahind�mmern der AKW wird einem weiteren Kraftwerk das
Licht ausgeblasen.
Da mag die Industrie
noch so sehr Beschwichtigungsformeln wie "Weniger Watt
bedeutet nicht weniger Saugkraft" in die K�pfe der Menschen
blasen, der kritische Verbraucher rechnet mit Versandung ganzer
Landstriche, vom Wohnzimmer bis ins Bad. Der einzige Vorteil
besteht darin, dass Feinstauballergiker nicht vors Haus m�ssen,
um Staubschutzmasken tragen zu m�ssen. Waschechten Sauberm�nnern
und ihren Frauen bleibt nur der Griff zum martialischen Laubsauger
(bei Verbrennungsmotoren f�r Frischluftzuf�hrung sorgen!).

�ber
kurz oder lang werden wir in einer mit WIndr�dern verspargelten
und mit Sonnenkollektoren verspiegelten Republik vor der Frage
stehen: Und, wohin mit dem ganzen Strom? Keine Sorge, die n�chste
Eisk�belherausforderung kommt garantiert. Sie k�nnen schon mal
die Gefrierf�cher hochfahren.
Wie nicht
anders zu erwarten, kennt das Stromspardiktat der EU keine Grenzen,
2015 sind die Kaffeemaschinen dran. Dann wird allen vor Augen
gef�hrt, was EU-Kritiker immer schon zu wissen glaubten: Regierungswahn
produziert kalten Kaffee.
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