Dinge, so oder so

 

Die Dinge der Woche (19. Oktober 2014)
 
Einbein
 

   Angeblich Dramatisches war diese Woche aus dem Landkreis Böblingen zu hören. Jeder dritte Junge im Vorschulalter hätte Probleme, auf einem Bein zu hüpfen. Bei Mädchen schaue es besser aus. Da strauchle mal jede sechste.

   Wenn Sie mich fragen, das wundert mich überhaupt nicht. In jeder Disziplin laufen die Weiber den Kerlen inzwischen den Rang ab, da war es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Streberinnen uns auch im Einbeinhüpfen alt aussehen lassen.

   Gleichwohl muss einem als Zweibeiner, der den aufrechten Gang beherrscht, die Frage erlaubt sein, was soll der Blödsinn? Wenn Kinder nicht auf einem Bein hüpfen können, kippt dann die Gesellschaft? Oder ist das ein spezielles, den Landkreis Böblingen mit seinen topografischen Besonderheiten betreffendes Problem?



   Ich bin 53 Jahre alt und bisher in dem Bewusstsein aufgewachsen, dass der Mensch ganz damit fährt, wenn er mit beiden Beinen fest im Leben steht. Ich wüsste nicht, welcher Vorteil mir daraus erwachsen wäre, wenn ich auf einem Bein meinen Mann gestanden hätte oder damit durch die Gegend gehüpft wäre. Mag sein, dass Flamingos als Angestellte eines zoologischen Gartens auf einem Bein besser dastehen. Aber wir?

   Meine Schulzeit habe ich mehr oder weniger auf einer Arschbacke abgesessen. Die Fähigkeit, auf einem Bein zu hüpfen, wurde weder unterrichtet noch geprüft. Es gibt sogar Kinderärzte, für die ist es wichtig, dass Kinder rückwärts gehen können. Ich habe das stets mit Skepsis beobachtet. Hätte der liebe Gott gewollt, dass wir rückwärts gehen, dann hätte er uns an den Hinterkopf Augen montiert. Alles andere wäre fahrlässig.

   Bleibt mir also mit der Einbeinhüpferei und Rückwärtsgeherei vom Leib. Es reicht schon, wenn einen die Polizei beim Autofahren rechts ranwinkt und und man mit geschlossenen Augen (!) mit dem Zeigefinger die Nasenspitze treffen muss. wer fährt schon mit geschlossenen Augen Auto? Und wenn ich den Zeigefinger beim Autofahren brauche, dann, um mir damit an die Stirn zu tippen.

 

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