Dinge, so oder so

 

Die Dinge der Woche (09. November 2014)
 
Getrennt!
 

   Aus! Schluss! Vorbei! Entzwei! Schon wieder geht eine Ehe in die Brüche. Schon wieder wird uns der Glaube an die ewige Zweisamkeit geraubt. 24 Jahre waren sie zusammen, schienen unzertrennlich. Er, der Sonnenjunge mit dem stets güldenen Haar. Und sie, die Goldbären, ein bisschen moppelig zwar, aber immer eine Versuchung wert. Auch wenn sie nie etwas sagten und immer nur er es war, der sprach. Wir fühlten, dass es gut war.

   Sicher, es mag auch in dieser Ehe schwierige Zeiten gegeben haben. Ein Vierteljahrhundert ist eine lange Zeit. Wir sind doch nicht blöd, haben so unsere Erfahrungen, wissen aus dem Vorabendprogramm, dass Beziehung auch Arbeit ist. Und doch, Gottschalk und die Goldbären, das war wie Pech und Schwefel. Dagegen konnten nicht einmal Käpt`n Iglo und seine Fischstäbchen anstinken.



   Als wir die Nachricht von der Trennung lasen, klang uns der bekannte Slogan im Ohr: "Haribo macht Kinder froh - und Erwachsene ebenso." Sofort fragt man sich: Wer bekommt die Kinder? Wer die Erwachsenen? In den offizellen Verlautbarungen las es sich so, als trenne man sich im gegenseitigen Einvernehmen. Man kennt das - und weiss als medial erfahrender Beziehungsbegleiter und Voyuer: Hinter den Kulissen wurde mit harten Bandagen gekämpft. Anwälte wurden eingeschaltet. So eine Trennung geht nie ohne Tränen ab. Schon gar nicht nach der Zeit.

   Das weiss keiner besser als Gottschalk, der Grosse, himself: "Die Goldbären und ich waren ein Glücksfall füreinander. Manche wissen schon gar nicht mehr, wer von uns beiden zuerst da war. Es waren die Goldbären!"

   Man ist im Laufe der Jahre bei öffentlichen Beziehungen und deren Ende ja einiges gewöhnt, denken wir nur an Bohlen, der seinen Damen Spitznamen gab, weil er sich die echten Vornamen weder merken konnte noch wollte. Aber so etwas gab es noch nie: Im selben Atemzug, in dem Gottschalk das Ende der Werbeehe verkündete, präsentierte er seinen Nachfolger, Bully Herbig. Das hat noch nicht mal Lothar Matthäus geschafft.

 

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