Ein für alle Mal: Sie sind zum Arbeiten hier,
nicht um Drogen zu nehmen und ihre Arbeitskraft zu schwächen.

1
Gleiches Recht für alle. Keine Geschäftsleitung
der Welt und auch kein Betriebsrat der Welt würde seinen Mitarbeitern
einen Chrystal-Meth-, ein Amphetamin- und oder einen Johnny-Walker-Raum
zustehen. Das sind schliesslich Drogen. Warum sollten also ausgerechnet
Langweiler unter den Drogensüchtigen ein eigenes Zimmer mit
Stühlen, Fenstern oder Klimaanlage für sich beanspruchen dürfen?
2
Endlich cool! Das war schon früher bei den
Partys in Wohngemeinschaften so und hat sich auch in der Arbeitswelt
nicht geändert. Die Coolen sammeln sich irgendwann immer lässig
in den Ecken und rauchen Zigaretten. Mit dieser exclusiven Grüppchenbildung
ist jetzt Schluss - das schadet schliesslich auch dem allgemeinen
Teamgeist. Ein weiterer Vorteil: Zwar wird es nun weit schwerer,
die lockeren Leute bei der Arbeit zu lokalisieren, doch wenn's
geschafft ist, kann fortan jeder bei den Coolen rumhängen, ohne
ständig husten zu müssen.
3 Sie leben
länger. Das Team bei der Arbeit ist gut, da wird ernsthaft
, produktiv und dennoch mit Spass die Arbeit weggeschuftet.
Genau so muss es sein und genau das aufs Spiel zu setzen, wäre
- auch rein wirtschaftlich gesprochen - grob fahrlässig. Ohne
Raucherzimmer beziehungsweise ohne Zigaretten werden die Kollegen
wesentlich länger leben und die Firma auch weiterhin mit ihrem
Arbeitseinsatz erfreuen. Wichtig wäre allerdings darauf zu achten,
dass die Belegschaft im Winter nicht andauernd zum Rauchen vor
die Tür geht - sonst sind die Leute ständig erkältet oder sterben
womöglich an einer Lungenentzündung.
4 Es
schärft die Aufmerksamkeit. Niemand wird mehr die Nase
rümpfen, wenn der Kollege wie eine Mischung aus Aschenbecher,
Räucherwurst und einem billigen Wunderbaum durch das Büro mufft.
Derartig widrige Witterung geht im Job nämlich ganz klar auf
Kosten der Konzentration. Kurz, der Laden läuft künftig rund.
Auch ziemlich gut: Ihr Leberwurstbrot, das billige Aftershave
und ihr 48-Stunden-Deo bekommen endlic die Aufmerksamkeit, die
inen biser verwert wurde.
5 Das Ende der
Einsamkeit. Oft genug geht Rauchern sämtliche Sozialkompetenz
ab. Aus heiterem Himmel verlassen sie beispielsweise scharenweise
die Kaffeeküche, in der gerade ein Kollege irre witzige Anekdoten
aus dem Urlaub verzählt oder mit Handyfotos seiner verhaltengestörten
(und sehr hässlichen) Katze prahlt. Kausalketten wie "Ich
geh mal eine rauchen", "Ich auch!", und "ich
auch" sind fortan passé. Die snobistischen Raucher können
nicht mehr flüchten und oder sich vor ihren Geschichten drücken.
Ebenfalls ist es ziemlich gut, die Kollegen haben fortan rein
rechnersich mehr Zeit, die Katzenvideos am Arbeitsplatz anzuschauen,
die ständig von den Nichtraucher-Kollegen per Mail verschickt
werden.

6
Es ist gut für die Figur. Häme ist keine
Zierde. Nichtraucher können sich dennoch ab und zu an eine Schippe
davon gönnen. Denn seit die rauchenden Kollegen nicht mehr rauchen,
essen sie unentwegt. Kekse, Schokolade, Nüsse, Käsebrötchen,
Bonbons oder andere Kohlenhydrate und Fette, die ihnen nicht
wohlgesonnen sind. Die traurige Wahrheit ist, die Kollegen werden
dick und schwammig. Niemand wird Sie je wieder als Moppel mobben.
7
Hand aufs Herz! Raucherbereiche bringen wirklich
nichts als Ärger und keine Konjunktur. Es ist weit geschickter,
wieder direkt am Arbeitsplatz zu rauchen.
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